Für viele ist jetzt Urlaubszeit. Die Sommerwochen gestalten sich meist ruhiger. Die Chance zu reflektieren. Wie lief der Alltag so ab? Alles passend? Jeder mit spiritueller Antenne, fragt sich dabei unwillkürlich: Findet der Glaube, meine Beziehung zu Gott noch seinen Raum? Wie überlebt mein Glaube im stressigen Alltag? Schon eine ganz normale Woche macht es oft nicht leicht: Während der Arbeit jagt ein Termin den nächsten. Die Herausforderungen nehmen eher zu als ab.
Die Kinder oder Teenager geben einem viel, fordern aber gleichzeitig ihre angemessene Aufmerksamkeit. Zeiten für Sport und Weiterbildung sind im Google-Kalender vermerkt. Und Oma am anderen Ort braucht mehr und mehr Hilfe. Also bleibt wenig Raum für Glaubensfragen? Soll man sich damit jetzt abfinden?
Christlicher Glaube und die Begegnung mit Gott würde so wahrscheinlich verkümmern auf einige wenige Anlässe im Jahr: Weihnachten, Ostern, vielleicht noch eine Hochzeit oder eine Trauerfeier. Auf der Strecke bleibt der Kontakt zu Gott – die Beziehung mit Gott. Wenn aber wirklich gilt: „Weder Hohes noch Tiefes, noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung kann uns je von der Liebe Gottes trennen, die uns geschenkt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Römerbrief 8,39) – dann ist diese Liebe Gottes tatsächlich angelegt auf eine lebendige Beziehung zu uns. Die Liebe Gottes, ja Gott selbst, lädt uns ein, unser Leben und unseren Alltag mit IHM zu teilen. Im 62. Psalm heißt es: „Vertraut auf ihn zu jeder Zeit … schüttet ihm euer Herz aus! Gott ist unsere Zuflucht.“
Vielleicht kann es ja alltagstauglich sein, zwei kurze „Dates“ am Tag in der bewussten Begegnung mit Gott zu reservieren. Beispielsweise morgens und mittags mit einer Zeit im Gespräch zu Gott. Ihm zu danken, zu loben oder ihn konkret für den Alltag zu bitten. Und wenn dabei Lust nach mehr entsteht, lohnt es sich, in der Bibel zu lesen oder in jedem Fall die Gemeinschaft im Gottesdienst zu erleben. Das klingt fremd für Sie? Probieren Sie es aus. Im Gemeindeleben für alle Altersgruppen zeigt sich immer wieder, dass es eine spannende Erfahrung ist, Gott mitten ins Leben zu lassen.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen!
Sören Sommer, Gemeindepastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft Bad Vilbel