Bad Vilbel. Großer Moment für die F-III-Jugend des SC Dortelweil: Beim Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Mainz 05 durften sie mit den Profis vor 51 500 Zuschauern ins Stadion einlaufen. „Ich war noch nie im Stadion“, sagt Marc Schmidt (7), Libero der F-III-Jugend des SC Dortelweil. „Ich auch nicht“, legt der gleichaltrige Teamkollege Jannik Zorbach nach. Mittelstürmer Lukas Herch begleitet, zusammen mit Lars Margraf, die 14 Dortelweiler Sechs- und Siebenjährigen in die Katakomben der Frankfurter Sportarena.
Eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff empfängt Sebastian Otto, Mitarbeiter der Frankfurter Eintracht, die Dortelweiler Kicker, die zusammen mit einer E-Jugend aus Limburg die Spieler ins Stadion begleiten. In der Umkleidekabine teilt Otto den Kindern dann mit, dass sie den Profis beim Aufwärmen zusehen dürfen. „Die Spieler müssen sich konzentrieren, ihr dürft sie nicht um Autogramme bitten oder den Rasen betreten.“ Da ist der siebenjährige Jason Reul enttäuscht; denn er hat sein Amanatidis-Trikot mitgenommen, damit die Eintracht-Spieler dort unterschreiben – und sein Teamkollege Benjamin Kunert hat seine Eintracht-Fahne dabei. Aber die Utensilien müssen in der Umkleidekabine bleiben.
Als ausgelost wird, welche Nachwuchskicker mit welchem Team einlaufen dürfen, haben die Dortelweiler Pech: Sie bekommmen Mainz 05. „Egal, Hauptsache, wir dürfen einlaufen“, meint Spielführer Lars Kötter. Dann geht’s ins Stadion, wo die Profis sich aufwärmen und einige TV-Sender Interviews führen. Zehn Minuten vor dem Anpfiff trommelt Sebastian Otto die Spieler zusammen, stellt sie in Reih und Glied auf: Justus Margraf ist der erste, er wird vom Mainzer Kapitän Tim Hogland an die Hand genommen; Luca Endres hat den übergroßen Stürmer Aristid Bance an der Hand. Die Sekunden des Einmarsches rauschen vorbei. Alle Dortelweiler Kinder verneigen sich mit den Profis vor der Kulisse, und dann rennen sie wieder nach draußen.
Die Kinder verfolgen das Match. Die Stimmung ist bestens, vor allem bei den beiden Eintracht-Toren, die zum 2:0-Sieg führen. „Es war einfach klasse – vor dem Spiel und jetzt auch“, meint Marlon Szostok, der wie sein Vater Bernd Eintracht-Fan ist. Er spricht den Dortelweilern aus der Seele.