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Mit Nachtwächter, Kaufleuten – Programm der Bad Vilbeler Stadtführungen wird inhaltlich und quantitativ erweitert • Zwölf Rundgangsleiter sind gut vorbereitet

Bad Vilbel. Weil die Nachfrage bei den Stadtführungen im vergangenen Jahr so über Erwarten groß war, haben der örtliche Geschichtsverein und das Stadtmarketing für dieses Jahr ein deutlich erweitertes Programm ausgearbeitet. Nicht nur mehr Termine wird es geben, sondern auch inhaltlich werde es attraktiver werden, versprachen Kulturamtsleiter und Geschichtsvereinsvorsitzender Claus Kunzmann sowie Marlene Schröder-Greim und Dr. Michael Bender vom Geschichtsverein bei der Vorstellung der neuen Flyer, mit denen für das Programm geworben wird.

Unter anderem wird Claus Kunzmann als Nachtwächter Besucher durch dunkle Gassen führen und Schröder-Greim und Dr. Bender bereiten einen Rundgang zum Thema „Von Kaufleuten, Rittern und mutigen Bürgern“ vor. Die Kostüme bei diesen Führungen seien Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck, der leicht in Klamauk ausarten könne, warnte Kunzmann vor falschen Erwartungen.

Insgesamt stehen zwölf geschulte Stadtführer für die insgesamt 26 Termine – zu einigen Themen gibt es zwei bis drei Angebote – bereit, ihr Wissen an interessierte Teilnehmer weiterzugeben. Dabei wird auch mit der Naturschutzgesellschaft kooperiert. Um gerade die geschichtlichen Verhältnisse besser erläutern zu können, wurden für die Rundgangsleiter Bildmappen erstellt: Hier können historische Aufnahmen herumgezeigt werden, um den Vergleich von vorherigem und heutigem Zustand von Gebäuden und Arealen zu verdeutlichen. Interessant beispielsweise der frühere Verlauf der Nidda im Bereich Burg und Alte Mühle: Der Hauptlauf des Flusses war an der Mühle überbaut und trieb unter dieser Überbauung das Mühlrad an. Durch einen Nebenarm wurde ein Geländeteil als kleine Flussinsel abgetrennt, was durch die Begradigung während der Niddaregulierung heute nicht mehr sichtbar ist. Auf dieser früheren Insel steht der Turm des heutigen Kulturzentrums Alte Mühle, in dem sich das Bistro befindet.

Mit der Einbeziehung des Heilsbergs in das Stadtführungsprogramm habe man nun auch alle Vilbeler Stadtteile abgedeckt. Ein Experiment sei der Versuch, mit den speziellen Terminen „Kinder erleben die Stadt“ Heranwachsenden Neues über Bad Vilbel zu vermitteln. Ein Themenschwerpunkt der Angebote liegt auf dem Motto „Orte der Einkehr und des Gebetes – Historische Sakralbauten“, das auch für den diesjährigen bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ (am 9. September) gewählt wurde.

Start für die neue Rundgangsaison ist am Sonntag, 15. April, mit einer Führung, bei der mit Marlene Schröder-Greim die Christuskirche und die Auferstehungskirche besichtigt werden. Diese Führung ist wie auch einige andere kostenfrei, während bei anderen Terminen die Teilnahme 3 Euro, ermäßigt 2 Euro kostet. Die Dauer der Rundgänge liege zwischen anderthalb bis zwei Stunden.

Kunzmann schätzt, dass in der vergangenen Saison bei den öffentlich angekündigten Führungen rund ein Drittel der Teilnehmer von außerhalb der Stadt kamen. Der durch subjektive Rückmeldungen zu konstatierende Trend, bei den Rundgängen neue Aspekte der Stadt kennengelernt zu haben, betreffe sowohl einheimische wie auswärtige Teilnehmer. Es gab auch Führungen, die von Individualgruppen gezielt gebucht wurden, beispielsweise von einer Lehrergruppe aus Limburg, die „Bad Vilbel als Stadt am Wasser“ näher kennenlernen wollten, wie Dr. Bender berichtete.

Flyer mit dem Programm „Stadtführungen in der Quellenstadt Bad Vilbel“ liegen im Rathaus und anderen öffentlichen Einrichtungen aus.

Anfragen beim Kulturamt, Tel. (06101) 5593-10 und -12, E-Mail Claus.Kunzmann@bad-vilbel.de, Waltraud.Armster@bad-vilbel.de; Auskünfte erteilt auch Dr. Michael Bender, Telefon (06101) – 7861, E-Mail drmbender@t-online.de.