Mit 88 Tasten, nämlich denen seines Klaviers, hat sich der Heilsberger Pianist, Keyboarder, Arrangeur und Produzent Christoph Klüh auf eine musikalische Zeitreise begeben. Der Titel seines Konzerts: „Mit 88 Tasten durch die Zeit“.
Bad Vilbel. Wie immer bestens gefüllt war dazu der Festsaal des Altenzentrums Heilsberg, und ein sichtlich spielfreudiger, gut aufgelegter und fast schon gerührter Christoph Klüh bedankte sich bei seinem Publikum, dass es ihm nun schon seit sage und schreibe 22 Jahren die Treue hält. Dieses Jahr entschied sich der mit dem Deutschen Rock- und Pop-Preis ausgezeichnete Musiker, das Konzert wieder einmal solo zu gestalten.
Dass auch ein Klavierkonzert tatsächlich mehr als unterhaltsam und heutzutage mit einer modernen, zeitgemäßen Show versehen sein kann, hat Christoph Klüh offensichtlich verstanden. So konnte man ihm bei allen Titeln aus nächster Nähe dank einer Videokamera auf die Hände schauen und über eine große Leinwand quasi überlebensgroß neben ihm auf der Klavierbank sitzen. Solche Technik erwartet man vielleicht in großen Konzerten, für ein Konzert auf dem Heilsberg war sie aber mit Sicherheit etwas Besonderes und begeisterte das Publikum entsprechend.
Für die Videotechnik war Klühs langjähriger Weggefährte Oliver Matz verantwortlich. Dieser war nicht nur Live-Kameramann, sondern steuerte zu vielen Titeln auch eigens dafür produzierte Videos bei, was einen ganz besonderen Reiz ergab und das Publikum in seinen Bann zog. Im Hauptberuf als Pilot mit großen Flugzeugen bestens vertraut, hatte Oliver Matz ein Flugzeugvideo aus Cockpit-Perspektive erstellt, das bei den über 100 Zuhörern für besondere Gänsehautstimmung sorgte.
Besondere Glanzpunkte setzten auch das mexikanische „Besame mucho“, die Eigenkomposition „Inspiration“ sowie ein fulminantes Udo-Jürgens-Medley, bei dem Christoph Klüh alle Register zog und seine musikalische Spezialität voll ausspielte: die Verbindung von Sinfonik und Pop. Das Konzert klang aus mit einer eigenen Komposition, „Glocken läuten zur Weihnachtszeit“, bei dem das Geläut von fünf Kirchen aus der Region zu hören war, dazu die passenden Bilder auf der Leinwand, eingebettet in wunderbar fließende Musik. (zlp)