Bad Vilbel. Das war ein Super-Start: das Open-Air-Kino auf dem Gelände des Schwimmbades startete am Donnerstag in seine Saison – und 1478 Besucher sahen bei besten Witterungsbedingungen den Streifen „KeinOhrhasen“ von und mit Til Schweiger. 1550 Besucher bilden das Maximum der Veranstaltung. Geschätzte 200 gingen freiwillig vorher. Bereits vor dem Einlass (ab 20.15 Uhr) standen die Menschen lange an, um Plätze auf den Stühlen oder auf der Wiese zu bekommen. Eine sehr lange Schlange wartete vor dem Freibad. Nachdem der Veranstalter die Sicherheitsregeln des Freiluftkinos erklärt hatte, kamen die Besucher endlich zum Zug, suchten sich gut gelaunt ihre Plätze. Freunde, die sich zum Kinoerlebnis unterm Sternenzelt verabredet hatten, winkten sich zu. Mancher stellte Badetücher, Kissen oder Decken auf der Wiese auf. Da die Filmvorführungen erst bei ausreichender Dunkelheit beginnen, musste die Wartezeit überbrückt werden. Kein Problem: das Publikum plauderte, genoss die Sonne, man aß und trank etwas – eine Atmosphäre, die an Urlaub erinnerte.
Heidi (29) und ihre Freundin waren aus Frankfurt gekommen, um den Film zu sehen. Heidi ist via Internet auf das Open-Air-Kino aufmerksam geworden.
Bald wurde „Sag mir, was Du willst“, das Kino-Lied, angestimmt. Schließlich, um 21.50 Uhr, begann die Vorstellung. Die Komödie hat die Zuschauer begeistert. Etwa Anna (18) und ihre Freunde, die Ambiente wie Film lobten: „Ich werde bestimmt wiederkommen“.
An den folgenden Tagen spielte das Wetter nicht so mit, so dass die Zuschauerzahlen – bis Montag nicht mehr vierstellig wurden. Zu dem Animationsfilm „Ratatouille“ kamen am Freitag bei schwülem Wetter 603 Besucher, zu dem neuen Indiana-Jones-Film am Samstag trotz Regen 617, „Sex in the City“ am Sonntag sahen 759 Besucher und den Doris-Dörrie-Film „Kirschblüten-Hanami“ schauten sich 611 Fans an.
Dennis Di Rienzo vom Kino Alte Mühle ist insgesamt hoch zufrieden. Bei Kirschblüten-Hanami waren die Generationen 40 plus deutlich in der Überzahl, „aber es saßen auch 16-Jährige in der gleichen Reihe wie 70-Jährige“, freute er sich. Das zeige, dass das Konzept „Kino für alle“ zu bieten, auch Open-Air aufgehe.
Von Regen lassen sich viele Kinogänger schon lange nicht mehr abschrecken. Als am Samstagnachmittag starker Regen mit Hagelkörnern und ein Sturm über die Stadt brauste und weiterer Regen für die Abendstunden angekündigt war, kamen trotzdem mehr als 600 Besucher zu „Indiana Jones“ ins Freibad. Kurz nach 23 Uhr fing es dann auch tatsächlich an zu regnen. Passenderweise gerade als im Film Indy durch einen Wasserfall sein Abenteuer fortsetzen musste. „Die Leute haben gelacht und die Regencapes übergezogen“, berichtete Di Rienzo.
Er und sein Team sind optimistisch, dass die Zuschauerzahlen bis zum 6. August noch steigen, denn die Wetterprognosen fallen zumindest für die nächsten Tage für Freiluft-Events günstig aus.