Karben. Magdalena (79) und Alfred Döll (82) aus Okarben feierten in der vorigen Woche diamantene Hochzeit. Beide sind alteingesessene Karbener, sie wurde als Magdalena Bayer in Okarben geboren, Ehemann Alfred stammt aus Roggau. Kennengelernt haben sich die beiden an einem Sonntag im Sommer 1945. Magdalena war gemeinsam mit ihrer Schwester zu Fuß auf dem Weg nach Ilbenstadt. Weil es so heiß war, seien die Schwestern am Kirchhof in Burg-Gräfenrode für eine kurze Rast stehengeblieben. Zufällig kam Alfred vorbei, der ebenfalls einen sonntäglichen Ausflug machte. Da er Magdalenas Schwester schon vom Tanzkurs kannte, fasste er sich ein Herz und sprach Magdalena an. Offenbar gelang ihm das auf sympathische Weise, denn schon am selben Abend seien sie zusammen spazieren gegangen. Es folgten Abende im Kino, „da haben wir Händchen gehalten“.
1946 stand die Verlobung ins Haus, und ein Jahr später folgte die Hochzeit. „Standesamtlich haben wir in Burg-Gräfenrode und kirchlich in Okarben geheiratet“, erzählen sie schmunzelnd. Ihre Heimat Karben haben sie lediglich für vier Jahre verlassen, als Alfred Döll für eine Brückenbaufirma als Vorschlosser in Heusenstamm arbeitete. Dort wohnten sie in den 1950er Jahren in der Dienstwohnung. 1957 kehrten sie nach Okarben zurück, wo sie ihr Haus gebaut haben.
In den folgenden Jahren kamen zwei Kinder auf die Welt, mittlerweile haben die Dölls fünf Enkel und vier Urenkel. Von Alfred Dölls Engagement in mehreren Vereinen zeugen zahlreiche Urkunden, Pokale und weitere Auszeichnungen. So kegelte er beim Kegelclub „Die Montagskegler“ und feierte Zuchterfolge mit Kaninchen beim Kleintierzuchtverein Ilbenstadt. Gemeinsam gründeten Magdalena und Alfred Döll mit anderen im Jahr 1970 den Schützenverein Okarben. „Dort sind wir heute die einzigen, die von den Gründungsmitgliedern noch dabei sind.“ Für sein Engagement bei den Okärber Schützen, zu dem in den Anfangsjahren auch gehörte, das Geschirr vom Vereinshaus zum Spülen mit nach Hause zu nehmen, wurde Alfred Döll mit der Ehrenurkunde und dem Ehrenbrief der Stadt Karben ausgezeichnet.
Außer ihren Enkeln und Urenkeln bereitet ihnen die zierliche, dreifarbige Katze „Äffchen“ Freude. Sie bekam ihren Namen, weil sie gerne über Tische und Bänke turnt. Nach dem Rezept für ein langes, gemeinsames Eheleben gefragt, antworten beide: Man müsse nachgeben können und dürfe nicht in egoistischer Weise nur an sich denken. Zudem sei gegenseitige Achtung und Vertrauen in den anderen wichtig, ergänzt Alfred Döll. (kre)