Die beiden Bad Vilbeler Wochenmärkte – bisher donnerstags am Alten Rathaus und samstags an der Stadtschule – finden in dieser Woche erstmals auf dem Niddaplatz statt. In der vorigen Woche testeten die Beschicker dort schon mal die Stellflächen. Und entdeckten kleinere Probleme.
Bad Vilbel. „Ich möchte kein einziges Kabel frei über den Weg laufen haben!“ Streng weist Norbert Schön das Ansinnen eines der künftigen Beschicker zurück, vielleicht doch noch mal den Stellplan zu verändern und die Verkaufswagen anders zu platzieren. Schön ist Erster Vorsitzender des Vereins Wetterauer Direktvermarkter und somit der Verantwortliche für die Märkte. Schon bisher haben seine Mitglieder den Samstags-Markt am Stadtschulhof beschickt. Das sei dort aber in Eigenverantwortung geschehen.
Marktmeister und feste Regeln
Am neuen Standort soll es aber feste Regeln geben, eine Marktordnung und Marktmeister, die das auch kontrollieren. „Uns war wichtig, einen soliden Partner in der Durchführung zu haben“, betont Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann namens der Stadt. Zuvor hatte er noch eigenhändig das Wasserspiel abgestellt, das unter dem Fischwagen weiter vor sich hinplätscherte.
Das wird künftig Werner Schneider übernehmen, einer der beiden Marktmeister, die zwei Qualifikationen brauchen: handwerkliches Geschick und den Wohnsitz vor Ort in Bad Vilbel. Zu Schneiders Aufgaben gehört die Sicherstellung des technischen Ablaufs von Strom, Wasser, Abwasser, die Kontrolle von Reinigung und rechtzeitigem Abbau. Außerdem achtet er darauf, dass eine Feuerwehrzufahrt gewahrt bleibt.
Ab dieser Woche werde ein Versprechen eingelöst, das die Stadt beim Abriss des alten Zentralparkplatzes gegeben habe, erinnert Kunzmann. Der neue Platz solle als Marktplatz genutzt werden. Auch der Markt vor dem Alten Rathaus kommt dorthin – das Ausweichquartier für den Markt auf dem ehemaligen Zentralparkplatz. Nachdem Tengelmann im Marktplatzzentrum geschlossen hatte, fühlten sich vor allem ältere Bürger schlecht versorgt. Mit 200 Unterschriften forderten sie im Herbst 2010 zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten mit Frischeangebot.
Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse
Für Gerlinde Stauch, die mit ihrem Fischwagen aus Idstein anreist, bedeutet das lange Tage: Wir fangen um 5 Uhr morgens an und sind um 19 Uhr wieder zu Hause. Doch das lohne sich, findet sie. Seit anderthalb Jahren stehen die Stauchs donnerstags am Alten Rathaus. „Wir wollen jetzt auch den Samstag probieren“, kündigt sie an. „Die Bad Vilbeler sind wunderbare Kunden, zugänglich und freundlich“, ist sie voll des Lobes.
Am Donnerstag gibt es zudem Obst, Gemüse, Salate und Blumen, Käse-Spezialitäten, Wurst, Wild und Geflügel. Noch größer ist das Samstagsangebot mit Käse und Gemüse vom Biohof sowie auch konventionell angebautes Gemüse und Obst, Brot, Schafskäse und Lammfleisch, Bio-Weine aus Rheinhessen, Wurst, Salate und Kartoffeln, Blumen, Putenfleisch, Eier und Honig.
Für Direktvermarkter Schön ist es ein „wunderbarer Platz“, die umliegenden Geschäfte sorgten für viel Publikum. Nicht im Angebot sollen Kaffee und Kuchen sein, betont er. Man wolle nicht dem Café Wessinger Konkurrenz machen. Zwar sei noch Platz für weitere Anbieter, doch müsse die Mischung stimmen.