Bad Vilbel. Bei den Verlautbarungen der SPD sei „inzwischen eine Flunkerwarnung angebracht“, erklärt der CDU-Vorsitzende Klaus Minkel. Er könne „nur kichern über das Andichten der ,heillosen Zerstrittenheit’ zwischen Wiechers und Minkel auf der einen und Dr. Stöhr und Utter auf der anderen Seite. Wir haben den Entschluss gemeinschaftlich gefasst, statt einer überörtlichen eine örtliche Bad-Lösung zu finden“. Das wurde schon vor Monaten öffentlich erklärt (wir berichteten), als Butzbach mit der europaweiten Ausschreibung scheiterte, erinnert Minkel.
Bei angenommenen Kosten von zirka 20 Millionen Euro zuzüglich Grundstück sei das finanzielle Risiko nicht beherrschbar, da kein privater Investor mit einer nennenswerten Quote ins Risiko gehen wolle. Im ungünstigsten Fall wäre die Stadt auf Verlusten von jährlich 2 Millionen Euro hängen geblieben, erläuterte der Vorsitzende der CDU, und fügte hinzu: „Es hätte auch ein Gegenschlag von den finanzstarken Städten Bad Homburg, Eschborn und Frankfurt gedroht. Dann wären uns nach wenigen Jahren die auswärtigen Gäste ausgeblieben und der private Betreiber hätte uns ein heruntergewirtschaftetes Bad vor die Füße gelegt“. Der CDU waren daher also eine Investition in Höhe von 20 Millionen Euro plus Grundstück „zu riskant“. Es werde deswegen eine deutlich günstigere Lösung gesucht.
Nun sei aber, so Minkel, eine „Warnung vor der wahnwitzigen finanziellen Großmannssucht der Bad Vilbeler SPD angebracht“. Für eine örtliche Lösung, die noch wesentlich weniger Einnahmen bringe, wollen die Genossen mit 18 bis 25 Millionen Euro ins Risiko gehen. Dann würde der Stadt ein noch größeres Defizit drohen, gibt Minkel zu bedenken. Hinzu kämen „die vielen Millionen für bis zu vier neue Sportplätze, für die aber die Grundstücke und das Baurecht fehlen. Die vorhandenen drei Sportplätze wären dann auf das Verlustkonto zu schreiben. Abenteuerlich!“, bilanziert der Christdemokrat
Nicht zuletzt verwahre sich die CDU dagegen, dass die SPD ihr ständig ein „Spaßbad“ andichte, obwohl die CDU „auf den Dreiklang von Sport, Familie und Wellness“ setze. Klaus Minkel: „Im übrigen ist es die CDU, die durch die Idee, das andere Nidda-Ufer in die Badnutzung einzubeziehen, den mausetoten Standort an der Nidda wieder belebt hat. Diese Idee lassen wir uns von den Genossen nun wirklich nicht stehlen.“
Bei all dem Getöse wolle er doch bemerken, „dass die Stadt mit der Innenstadt, der Bücherei, dem Sporthallenbau, Sportplätzen, Rückbau der Friedberger Straße, Erschließung des Quellenparks wirklich genug Belastungen am Hals hat.“ Von der finanziellen Sorglosigkeit und dem Abenteurertum der Genossen könne er nur warnen, kontert Minkel den Vorstoß der Sozialdemokraten. (sam)