Bad Vilbel. Zur Diskussion um die Heilsberger Amiwiese hat Ehrenstadtrat Klaus Minkel Stellung genommen und daran erinnert, dass er seinerzeit als Erster Stadtrat die Amiwiese für die Stadt nach zähen Verhandlungen für eine spätere Bebauung gekauft habe. Ihm liege daran, dass in der Diskussion das öffentliche Wohl nicht unter die Räder komme. Die Amiwiese sei nicht die „letzte Grünfläche“ auf dem Heilsberg, betont Minkel mit Hinweis auf die „Zigeunerwiese“, die Freudenberg-Anlage, das städtische Areal „Am Christeneck“ sowie den Wald und das Grün, von dem der Heilsberg nach allen Seiten umgeben ist. Zudem entstünden unmittelbar neben der Amiwiese 24 Hektar Grünland, da dort die Stadt Frankfurt Ausgleichsflächen anlegt und bepflanzt. Aufgrund früherer Zusagen der Stadt Frankfurt habe die Stadt Bad Vilbel einen Anspruch auf 12 Hektar. Bis heute habe aber Frankfurt noch nicht Wort gehalten. Die Gespräche seien aber noch nicht beendet.
Klaus Minkel spricht sich für eine Bebauung der Amiwiese mit freistehenden Häusern aus. In diesem Bereich sei der Bedarf seit Jahrzehnten in Bad Vilbel nicht mehr gedeckt. „Demzufolge stimmt es nicht, wenn dem Baugebiet große Verkehrsmengen angedichtet werden“. Vielmehr sei es möglich, eine parallele Straßenverbindung zum überlasteten Samlandweg zu schaffen. Das würde den Verkehr auf dem Heilsberg besser verteilen.
„Seit über zehn Jahren ist der Kaufpreis für die Amiwiese unverzinslich im städtischen Vermögen gebunden. Nirgends ist die Erschließung von Bauland für die Allgemeinheit rentabler als auf der Amiwiese, wo der Planungsgewinn weitgehend allen Bürgern dieser Stadt zufließt. Es geht um einen Betrag von über zehn Millionen Euro“, rechnet Minkel vor. „Die Stadt muss zum Beispiel rund 30 Millionen Euro Gewerbesteuer erst einnehmen, damit am Ende 10 Millionen für die Stadt übrig bleiben, und zwar wegen der Umlagezahlungen an den Kreis und an den Staat“, führt der Ehrenstadtrat aus.
Ein Teil des Verkaufserlöses wird laut Bürgermeister Dr. Stöhr und Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz verwendet, um für den Heilsberg eine neue Turnhalle und einen Jugendclub zu bauen. Auch die Lage des Vereinsheimes soll deutlich verbessert werden. Es versteht sich von selbst, dass es auch vernünftige Spielmöglichkeiten für Kinder geben werde.
„Das Ergebnis ist, dass die Vorteile einer Bebauung für den Heilsberg und die gesamte Stadt weitaus überwiegen“, lautet Minkels Fazit. Lediglich einige Anlieger (vorwiegend Neubürger in der US-Siedlung) würden sich in ihrer Ruhe gestört fühlen „und versuchen, andere für ihren Vorteil zum Schaden der Allgemeinheit einzuspannen“. Der Nutzen der Allgemeinheit gehe äußerst geringfügigen Mehrbelastungen durch den Verkehr weitaus vor. Die Carl-Schurz-Siedlung bleibe auch künftig eine sehr ruhige Siedlung und brauche nur einen kleinen Teil der Verkehrsbelastung zu tragen, den andere Bürger in Bad Vilbel oder auf dem Heilsberg klaglos tragen würden, so Minkel abschließend. (hah)