
Schöneck. (fmi) Die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden hat am Wochenende ihr 100. Jubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass hat Innenminister Roman Poseck die Ehrenplakette des Landes Hessen überreicht. Gleichzeitig können sich Oberdorfelder Brandschützer in diesem Jahr über ihre mehr als 60-jährige Geschichte der Jugendfeuerwehr und annähernd zehnjährige Historie der Minifeuerwehr freuen. An der Jubiläumsfeier haben Bürgermeisterin Carina Wacker, die ehemalige Bürgermeisterin Conny Rück, Gemeindevertretungsvorsitzender Klaus Ditzel, Vertreterinnen und Vertreter der Kreisbrandinspektion und des Kreisfeuerwehrverbands sowie Mitglieder aller Abteilungen der Feuerwehr teilgenommen.
In seinem Grußwort betonte Innenminister Poseck: »Es ist mir eine große Ehre, heute der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden die Ehrenplakette des Landes Hessen zu überreichen. Das 100-jährige Bestehen ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Stärke des ehrenamtlichen Engagements und des Zusammenhalts.
Die Brandschützerinnen und Brandschützer können stolz auf die lange Geschichte ihrer Feuerwehr und das Geleistete sein. Hier zeigt sich die tiefe Verwurzelung dieser Feuerwehr in der Gemeinschaft und die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und Strukturen. Es ist auch ein Beweis für die unzähligen Stunden, die Frauen und Männer über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger geleistet haben.« Die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden sei eine feste Größe im Brand- und Katastrophenschutz des Landes Hessen.
»Mit der heutigen Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen ehren wir die ausgezeichnete Arbeit der Feuerwehrleute, die 365 Tage im Jahr für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger da sind. Auf die Kameradinnen und Kameraden in Oberdorfelden ist Verlass und dafür danke ich allen Einsatzkräften ausdrücklich«, sagte Poseck weiter.
Die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden fand im Sommer 1925 im Saal der Gaststätte »Zum Löwen« statt. Der erste Einsatz der Wehr erfolgte noch im selben Jahr, Ende 1925, bei einem Scheunenbrand in Gronau, gefolgt von einem weiteren im Jahr 1926 in Niederdorfelden. Da zu dieser Zeit die technischen Möglichkeiten noch begrenzt waren, lag der Fokus vor allem auf der Einsatzkraft der Mitglieder. Ausgerüstet mit einer Handdruckspritze, die von Pferden gezogen wurde, konnte die Wehr ihre ersten Einsätze erfolgreich bewältigen.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Freiwilligen Feuerwehren aufgelöst und durch Pflichtfeuerwehren ersetzt. 1941 erhielt die Oberdorfelder Wehr ihre erste Tragkraft-Motorspritze. Ab 1943 wurde sie nach Luftangriffen auch in Frankfurt und Hanau eingesetzt.
Nach den schwierigen Nachkriegsjahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Oberdorfelden im September 1948 neu gegründet. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Wehr 22 aktive Mitglieder. Bei der Generalversammlung 1963 wurde Willi Kison zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Er leitete die Feuerwehr bis zum Zusammenschluss der Gemeinden Kilianstädten, Büdesheim und Oberdorfelden zur neuen Gemeinde Schöneck. Im Mai 1964 beschloss eine Mitgliederversammlung die Gründung einer Jugendfeuerwehrgruppe.
Die heutige Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Oberdorfelden hat 42 aktive Einsatzkräfte, die im vergangenen Jahr 20 Einsätze bewältigt und dabei über 800 Einsatzstunden geleistet haben. In der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind 23 junge Menschen aktiv.
Laut Information aus dem Innenministerium wurde in den vergangenen zwei Jahren der Main-Kinzig-Kreis mit insgesamt 19 Fahrzeugen und neun baulichen Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von rund 3,1 Mio. Euro gefördert. Im vergangenen Jahr wurden Zuwendungen für neun Fahrzeuge und fünf bauliche Maßnahmen mit einem Volumen von über einer Million Euro bewilligt und vorbeschieden.
Neues Gerätehaus
ist im Bau
Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes sei für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Aus diesem Grund habe das Land bereits seit Jahren in die Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und -häusern, Technik, die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften sowie das Ehrenamt investiert. Allein 2024 seien 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert worden.
Auch in Oberdorfelden entsteht derzeit direkt neben der Nidderhalle ein neues Feuerwehrgerätehaus, das im Herbst dieses Jahres bezugsfertig sein soll. Neben einer Halle für drei Einsatzfahrzeuge entstehen eine Empore für Lagerzwecke, eine Werkstatt, ein Trockenraum, ein Lagerraum, Umkleiden samt Waschräume für Frauen, Männer und Jugendliche, ein Schulungsraum mit Küche, ein Jugendraum, ein Büro, ein Erste-Hilfe-Raum, barrierefreie Toilettenanlagen und ein Putzmittelraum. Im Außenbereich gibt es einen 300 Quadratmeter großen Übungshof vor der Fahrzeughalle und hinter den Sozialräumen 18 Stellplätze.