Bad Vilbel. Emotionen begleiteten die Diskussion im Stadtparlament Bad Vilbel um einen SPD-Antrag, in der Kernstadt einen neuen Standort für eine Minigolf-Anlage auszuweisen. Sie sei eine „wichtige Freizeitanlage“ meinte SPD-Fraktionschef Hans-Ulrich Callies.
Thomas Kester (CDU) berichtete hingegen von seinen Beobachtungen als Nachbar, der Minigolf-Kiosk habe vielmehr die Funktion des Treffpunkts an einer Trinkhalle.
Unabhängig davon griff der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Josef Maetz die Argumentation der SPD bei der Diskussion um die Hotelerweiterung am Rand des Kurhausareals auf (wir berichteten). „Es sollen keine Flächen herausgepickt werden, ehe ein Gesamtkonzept für die Neue Mitte steht“, erinnerter der Christdemokrat und plädierte daher folgerichtig dafür, sich über einen neuen passenden Standort doch zu unterhalten, wenn das Gesamtkonzept steht.
Ähnlich argumentierte FDP-Fraktionschefin Heike Freund-Hahn. Auch die SPD wolle die Minigolfanlage nicht als Einzelmaßnahme verwirklicht, sondern als Teil eines ganzheitlichen Konzeptes sehen, meinte darauf Callies: „Wir sind fast beieinander.“
Die Standortfrage griff Peter Paul von den Grünen auf und schlug das Areal „im Kurpark an Stelle des völlig deplatzierten Hotels“ vor, wie er sich ausdrückte. Sein Fraktionskollege Ulrich Rabl legte gleich noch ein drauf: Es sei ein „Skandal, wenn die CDU für ein Hotel ihres Parteifreundes den Kurpark opfern“ wolle.
Kester sah sich nach solchen Anwürfen dazu veranlasst, sofort klarzustellen, dass die Erweiterung seines „Hotels am Kurpark“ seit 1988 geplant sei und „nichts mit der Partei zu tun“ habe.
Bürgermeister Thomas Stöhr schaltete sich in die Debatte ein mit dem Hinweis, für eine Verlagerung werde in der Neuen Mitte nicht viel Platz bleiben, denn ein Minigolfplatz brauche einen Kiosk, der zu genehmigen sei, und dieser müsse auch eingezäunt werden. „Ich weiß nicht, ob das im Kurpark gewollt ist“, fragte der Rathauschef und bezeichnete die Debatte als „viel zu früh“. Der SPD-Antrag wurde mit der Mehrheit von CDU und FDP abgelehnt. (bep)