Bad Vilbel. Hoher Besuch beim Medikamentenhersteller Stada AG am Mittwochnachmittag vergangener Woche. Marion Caspers-Merk, einflussreiche Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, war einer Einladung der Wetterauer SPD-Bundestagsabgeordneten Nina Hauer aus Karben gefolgt.
Am Dienstag noch in Paris als Vertreterin von Ministerin Ulla Schmidt bei einer Konferenz des Europäischen Gesundheitsminister-Rates, hatte Merk, SPD-MdB aus Lörrach, am Mittwoch eine Consulting-Firma in Bad Homburg besucht. Nach dem Kurztrip in Dortelweil stand ihr abends noch in Ranstadt eine öffentliche Diskussion über das Thema Pflege bevor.
Die Staatssekretärin bezeichnete es nach einem Rundgang durch die Produktion der sich selbst als mittelständisches Unternehmen präsentierenden weltweit mitmischenden Aktiengesellschaft als wichtig, sich einen Überblick über die hiesige pharmazeutische Produktion zu verschaffen. Der Standort Deutschland sei ja in der kontroversen Diskussion.
Deshalb zeigte sie sich besonders beeindruckt, dass ein „wichtiger Player“ bei der Herstellung patentfreier Arzneimittel, der Generika, Kernkompetenz beweise und beachtliche Zuwachsraten vorzeigen könne. „Ein Unternehmen hat in Deutschland Chancen, wenn es die Herausforderungen meistert“, so das Resümee der Parlamentarischen Staatssekretärin.
Rolf Urban, der Standortverantwortliche für Dortelweil, hatte ihr und Nina Hauer eindrucksvolle Zahlen zusammengestellt. Stada, 1965 gegründet, hat neben seiner Produktion in Bad Vilbel inzwischen 15 Produktionsstätten – von Irland über die Niederlande bis Moskau, Nowgorod, Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam bis Peking. Zeitweise werden außerdem noch mehr als 100 Lohnhersteller, vor allem in Asien, in Anspruch genommen. Die Palette an Arzneimitteln und Over- the-Counter-Präparaten (OTC) ist mit 1200 Artikeln weltweit besonders breit gestreut.
Urban sorgte mit Details für Eindruck: 2008 würden zwei Milliarden Tabletten, 16 Millionen Flaschen mit Säften und 14 Millionen Tuben mit Salben hergestellt. In Bad Vilbel werden 280 Personen beschäftigt, 120 davon in der weitgehend automatisierten Produktion. Die Wachstumsraten liegen im Fünf-Jahres-Schnitt zwischen elf und 31 Prozent. Womit ausdrücklich der Absatz, nicht aber der Umsatz gemeint war.