Die Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ und das Kindertheaterstück „Michel aus Lönneberga“ sind die Renner bei den Burgfestspielen. Beide Inszenierungen werden mit zwei zusätzlichen Vorstellungen auf den Spielplan genommen, kündigten Intendant Claus-Günther Kunzmann und Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) zur Halbzeit der Spielzeit an.
Bad Vilbel. Bei den Quellenstädter Freilichtspielen ist man auf dem besten Weg, in diesem Sommer mehr als 80 000 Karten zu verkaufen und damit die Rekordbilanz aus dem Vorjahr zu übertreffen. Dies deutet die Bilanz zur Halbzeit der Saison an. Bisher wurden rund 65 000 Karten verkauft.
Diese Zahl beinhaltet nicht nur die Besucher bei den bereits gespielten Vorstellungen, sondern auch alle im Vorverkauf für die noch ausstehenden Vorstellungen bereits abgesetzten Tickets. Im Vorjahr waren zum gleichen Zeitpunkt knapp 1500 Karten weniger über die Verkaufstheke gegangen.
„Wir sind damit nicht unzufrieden“, mühte sich Intendant Kunzmann im Understatement. Bürgermeister Thomas Stöhr lobte das Festspielteam, indem er nicht nur auf die guten Kritiken hinwies, sondern auch auf viele positive Rückmeldungen bei Gesprächen mit Besuchern.
Strategie geht auf
Mit der bisherigen Bilanz scheint die Kalkulation aufgegangen zu sein, aus der heraus die Veränderungen bei der Konzeption der Eigenproduktionen vorgenommen wurden. Statt einer Inszenierung für Kinder wurden zwei ins Programm genommen, während die Abendstücke von fünf auf vier reduziert wurden. Mit „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humperdincks Oper nicht nur für Kinder, wurde die im Vorjahr mit der „Zauberflöte“ begonnene Kooperation mit der Gesangsabteilung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt fortgesetzt.
Hinzu kam nun eine Bühnenversion nach Astrid Lindgrens „Michel aus Lönneberga“. Für die Vorstellungen dieser beiden vorwiegend auf junge Theaterbesucher abzielenden Inszenierungen wurden bisher etwa 20 000 Karten verkauft – im Vorjahr war es knapp die Hälfte, bei allerdings nur einer Produktion. Wegen der großen Nachfrage wurde der „Michel“ nun mit zwei zusätzlichen Vorstellungen auf den Spielplan gesetzt – der sympathische Lausbub verübt seine Streiche nun also auch am 24. und am 31. August – jeweils ab 15 Uhr – auf der Burgbühne.
„Arsen“ ist gefragt
Beim Abendprogramm ist „Arsen und Spitzenhäubchen“ am besten nachgefragt und liegt damit sogar etwas über den Vergleichszahlen von der „Feuerzangenbowle“ aus dem Vorjahr, die am Ende mit 16 500 Besuchern den bisherigen Rekord aller Eigenproduktionen der Vilbeler Festspiele hält. Da „Arsen“ nun auch bei den beiden bisher noch offengehaltenen Terminen (28. August und 3. September) gezeigt wird, scheint eine weitere Rekordmarke zu fallen.
19 Auswärtstermine
Für das Musical „Kiss me Kate“ wurden bisher ebenfalls etwas mehr Karten verkauft als bis dato im vorigen Sommer für „Anatevka“. Ähnlich leicht im Plus liegen die Schlagerrevue „Sehnsucht nach St. Pauli“ im Vergleich mit „Tortellini, Touristen und ein Testament“ sowie bei den Klassikern „Des Teufels General“ im Vergleich mit Schillers „Don Karlos“. Gut laufen auch die Vorstellungen im Spätprogramm. Rund tausend Karten sind für die beiden nicht ganz jugendfreien Produktionen „Geierwally“ und „Shockheaded Peter“ verkauft worden.
Der Erfolg der Spiele schlägt sich auch bei der Einladung von Produktionen zu anderen Spielstätten nieder. Mit insgesamt 19 Vorstellungen sind die Bad Vilbeler Ensembles unterwegs – neben Neuwied und Dreieichenhain auch in Eppstein und Maulbronn sowie erstmals im Hof Grass bei Hungen im Landkreis Gießen.
Die Spielzeit 2012 der Burgfestspiele endet am 3. September. Der komplette Spielplan ist zu finden unter www.kultur-bad-vilbel.de