Bad Vilbel. Im Notfall zählt jede Sekunde, um Menschenleben zu retten und Schäden an Gebäuden so gering wie möglich zu halten. Vor diesem Hintergrund kommt dezentralen Übungen aller fünf Freiwilligen Feuerwehren Bad Vilbels eine wichtige Rolle zu. Kürzlich am Donnerstagabend wurde um 18.36 Uhr gleichzeitig Alarm ausgelöst bei den Stadtteilwehren auf dem Heilsberg, in Dortelweil und in Gronau. Gemeldet wurde eine starke Rauchentwicklung in einem Wohngebäude in der Friedrich-Ebert-Straße. Angenommen wurde, dass bei Arbeiten an der Gasheizungsanlage ein Brand im Heizungsraum im Keller ausgebrochen ist. Und sich im stark verrauchten Gebäude sieben Personen aufhalten.
Um 18.45 Uhr traf zuerst die nahe gelegene Feuerwehr Heilsberg mit einem Löschfahrzeug am Einsatzort ein. Kurz darauf die Wehren aus Dortelweil und Gronau. Insgesamt waren 35 Einsatzkräfte mit acht Fahrzeugen vor Ort. Personenrettung und Einleitung der Brandbekämpfung hatten oberste Priorität. Sofort erkundeten die Führungskräfte die Lage, während ihre Kameraden mit der Verlegung der Versorgungsleitungen begannen und die Straße in beiden Richtungen sperrten. Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll, seit Februar 2014 im Amt, traf ein und übernahm die Gesamtleitung. Die Übungsleitung hatte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Josef Achmann inne.
Er ist zuständig für die Ausbildung der Feuerwehren in der ganzen Stadt. Mehrere im Laufe der Übung wechselnde Atemtrupps verschafften sich über die Terrasse Zugang zum Gebäude und erkundeten unabhängig voneinander die Lage im Erdgeschoss und im Keller. Währenddessen versuchte ein Trupp die Haustür zu öffnen. Die stabile Holztür war zwar nicht verschlossen, aber gut gesichert. Da sie bei der Übung nicht beschädigt werden sollte, waren die Einsatzkräfte vorsichtig.
Und so gelang es ihnen erst nach einigen Versuchen mit einem speziellen hydraulischen Gerät die Tür zu öffnen und das total verrauchte Gebäude zu betreten. Inzwischen hatten zwei Trupps das reale Feuer im Keller entdeckt und abgelöscht. Parallel dazu verlief die Personensuche im gesamten Wohnhaus. Als Erstes wurde der »Brandverursacher« ins Freie gebracht und von einem Retter betreut.
Danach alle anderen »Bewohner«, in diesem Fall lebensechte Rettungspuppen. Gerade als alle Einsatzkräfte aufatmeten, ging ein neuer Notruf ein. Abgesetzt hatte ihn einer der Atemschutzgeräteträger, der einen Notfall meldete. Schnell wurde er von seinen Kameraden aus dem Gebäude geholt und in Sicherheit gebracht.
Die beiden Einsatzleiter Moll und Achmann zogen nach der um kurz vor 21 Uhr beendeten Übung, die mit einer Drohne gefilmt wurde, eine positive Bilanz: »Die Übung ist positiv verlaufen. Die Abläufe waren gut koordiniert und die Zusammenarbeit der Leitungen wie auch der Einsatzkräfte verlief zielgerichtet und reibungslos.« (fau)
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