Karben. Acht Monate nach dem ersten Spatenstich für die neue Mensa an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) wurde nun am Freitag das Richtfest gefeiert. Noch vor Jahresende soll das Gebäude den 1500 KSS-Schülern und weiteren 500 Kindern aus der benachbarten Pestalozzi-Grundschule als Aufenthalts- und Essraum zur Verfügung stehen.
„Money, money“ (Geld) spielte die Orchesterklasse vor den versammelten Festgästen in der Schulaula auf. Und Geld hat das etwa 500 Quadratmeter große Gebäude natürlich gekostet: Eine Million Euro streckte die Stadt Karben dem Schulträger Wetteraukreis vor. Nur die Hälfte davon wird sie wieder zurückbekommen. „Wegen der kontroversen Diskussion um die Kostenbeteiligung gab es im Projektverlauf Licht- und Schattenseiten“, räumte Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) ein. Im Interesse eines Ganztagsangebotes an der Gesamtschule sei der Bau aber unumgänglich gewesen.
Schulleiter Hans-Jobst Krautheim sparte deshalb nicht mit Lob und Dank an alle Entscheidungsträger, die das Projekt trotz des „Überschreitens der finanziellen Schmerzgrenze“ auf den Weg gebracht hätten. „Das spricht für die Wertschätzung unserer Schule.“ Der Mensabau bilde für die ganztätig arbeitende Schule das entscheidende Kernstück.
Kreisschuldezernent Helmut Betschel-Pflügel (Grüne) beschrieb näher, was sich hinter den Kosten verbirgt: ein eingeschossiges, barrierefrei zugängliches Gebäude in U-Form mit zwei Speiseräumen und einer zentral angeordneten Küche. Die Essensausgabe erfolgt von den Nebenräumen aus. 200 Sitzplätze wird die neue Mensa haben.
„Das ist für uns eine wahrhaft gigantische Steigerung gegenüber den jetzigen Verhältnissen“, sagte der stellvertretende Schulleiter Franz Wild am Rande der Veranstaltung. Momentan habe man nur einen 20-Personen-Raum für die Mittagsmahlzeiten, deshalb liege die Zahl der Essensausgaben auch bei lediglich 40 pro Tag. „Mehr ist da einfach nicht drin.“
Abiturient und Schulsprecher Björn Wolf und Hendrik Weber aus Klasse 11 gingen für die Schülerschaft ans Rednerpult. „Ich werde es zwar nicht schaffen, die Einweihung der Mensa noch miterleben zu dürfen – aber dass sie überhaupt gebaut wurde, ist für uns alle ein Riesenerfolg“, meinte Björn. So ganz auf die Goldwaage musste man seine Worte allerdings nicht legen. „Sie sind aber eine hintersinnige Beschreibung dafür, wie lang – und von Geduldsproben begleitet – unser Weg zum Mensa-Neubau tatsächlich war“, meinte Franz Wild.
Nun, da die Halbzeit des Bauvorhabens erreicht ist, scheinen alle zufrieden zu sein. „Stolz und froh ist jeder heut’, der tüchtig mit am Werk gebaut“, reimte Zimmermann Holger Ladner in seinem Richtspruch, bevor er sein fast volles Glas vom Dach des Neubaus kraftvoll in die Tiefe schleuderte. Der Auftakt zum Feiern. (edy)