Karben. Freiwillige Helfer erhalten mit ihrer Ehrenamtscard in Karben weiterhin kaum Vergünstigungen geboten. Trotzdem will die Stadt nun verstärkt für die Karte werben.
Was sich nach Kompromiss anhört, ist auch einer: Ursprünglich hatten die Grünen gefordert, das Stadtparlament solle eine eigene Karbener Ehrenamtscard einführen. Die Öko-Partei stieß mit ihrem Vorhaben bereits im Sozialausschuss auf Widerstand – als zu groß beurteilen die andern den Aufwand, zumal der Nutzen einer nur stadtweiten Karte geringer wäre als der landesweiten Ausgabe mit 1500 Vergünstigungen in Hessen.
So ändern die Grünen in der jüngsten Parlamentssitzung ihren Vorstoß grundlegend, wollen nun die hessische Ehrenamtscard stärker beworben wissen. Einzelhändler sollten gewonnen werden, um Angebote für Freiwillige zu machen, gemeinnützige Organisationen auf die Karte aufmerksam gemacht werden, so Achim Wolter (Grüne). Die Koalition aus CDU, FW und FDP geht noch einen Schritt weiter: „Außerdem solle die Stadt jährlich einen Empfang veranstalten als Dankeschön für die ehrenamtlich Tätigen“, sagt Sabine Helwig (CDU).
Allerdings bremsen die Koalitionäre die Euphorie gleich wieder: „Wir haben nicht den finanziellen Spielraum für städtische Vergünstigungen“, warnt CDU-Fraktionschef Mario Beck. Den von Wolter vorgeschlagenen Rabatt beim Besuch des Hallenfreizeitbades lehnt Beck ab: „Da zahlen wir schon fünf Euro Steuergeld für jeden Besuch drauf.“ Lediglich vergünstigte Ausleihe von Büchern in der Stadtbibliothek bietet die Stadt Inhabern der Ehrenamtscard bisher an. Dabei bleibt’s wohl: „Da muss mehr von privater Seite kommen“, so Mario Beck. Was alle anderen Parteien auch so sehen: Den Werbefeldzug für die Karten starten sie einstimmig. (den)