Die Kinder aus der Okarbener Kita Im Niederfeld haben bald wieder genug Platz, um draußen zu spielen. Für ihre Kita baut die Stadt einen neuen Spielplatz.
Karben. Nicht sonderlich wehmütig schaut Helga Sy über den Zaun in den alten Außenbereich. „Viel zu klein für 95 Kinder“, konstatiert die Leiterin der evangelischen Kita in Okarben. Überall braune Erde, nur wenige Grasstoppel lugen hervor. „Wenn da die Kinder durchtoben, wächst kein Gras mehr“, sagt Sy. Auf dieser Seite des Zauns sollen sich die Kinder ab Ende Mai austoben können: Für 80 000 Euro baut die Stadt auf 600 Quadratmetern einen neuen Spielplatz für die Kita. 10 000 Euro schießt die Kirche als Trägerin der Kita dazu, erklärt Kirchenvorstand Walter Donges.
Seit einigen Tagen sind die Bauarbeiter tätig. An diesem Dienstagnachmittag nun dürfen die Kinder selbst einen Spatenstich vornehmen. Zur Schaukel kommt eine große Spielkombination zum Rutschen und Klettern hinzu, erläutert Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Planerin Uschi Gräbener aus Hanau hat daneben einen Aussichtshügel vorgesehen, auf den die Kinder über „Wahrnehmungsfelder“ gelangen: Dabei können sie verschiedene Bodenbeläge spüren.
„Es ist wichtig, dass die Kinder hüpfen, stampfen und klettern können“, erklärt Helga Sy. Durchs Bewegen würden sie selbstbewusst, bekämen ein Körpergefühl. Das sei wichtig, betont Pfarrer Eckart Dautenheimer. Mit dem Klettern und Balancieren trainierten die Kinder nicht nur motorische Fähigkeiten, sondern auch das Gehirn. „Wer das macht, der bekommt in der Schule später immer eine Eins oder Zwei“, begeistert er die Dreikäsehochs.
Infos für Eltern
Überhaupt sind die Kinder begeistert, als ihnen der Bürgermeister den großen, bunten Plan zeigt und Bilder, wie ihr Spielplatz aussehen soll. „Da kommt ein Tor hin, damit die Mädchen Fußball spielen können“, sagt Rahn. „Jaaa“, rufen die Kinder. „Und die Jungs!“, ergänzt der Pfarrer. Der Freudenschrei der Kinder wird noch lauter. So schön das Areal auch wird: Die Fläche hinter der Kita war bisher ein öffentlicher Spielplatz. Per Zaun wird er abgeriegelt und nur für die Kita-Kinder zugänglich. Doch das Nachbarareal soll diesen Sommer zum Anziehungspunkt nicht nur für Kinder aus Okarben werden, sondern Kinder aus der ganzen Stadt. Auf 1200 Quadratmetern will die Stadt mit einem „Römerlager“ einen ersten herausragenden Abenteuerspielplatz nach dem neuen Konzept bauen. Die Baugenehmigung dafür habe der Wetteraukreis kurzfristig in Aussicht gestellt, freut sich der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass die Arbeiten hier direkt weitergehen könnten. Das „Römerlager“ soll um die 150 000 Euro kosten.
Die Stadt arbeitet derzeit an einem neuen Spielplatz-Konzept, wonach jeder Stadtteil einen herausragenden Spielplatz erhalten soll. Zur Gegenfinanzierung sollen einige bislang unattraktive und ungenutzte Spielplätze geschlossen und dann als Bauplätze verkauft werden.
Flächendeckend soll es aber weiter Kleinkindspielplätze geben. In jedem Stadtteil wolle die Stadt die Eltern über die Planungen unterrichten, kündigt der Bürgermeister an. Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben. (den)