Bastian Zander beginnt seine Arbeit als Erster Stadtrat
Bad Vilbel. Der Weg ins Bad Vilbeler Rathaus ist für Bastian Zander kein unbekannter. Schließlich war der 37-Jährige von 2012 bis 2015 Pressesprecher der Stadt Bad Vilbel. »Da ging es für mich aber noch in die Parkstraße und nicht nach Dortelweil«, sagt er und lacht. Sieben Jahre später sitzt Zander als Erster Stadtrat im zweiten Stock des neuen Rathauses, das erst nach dem Ende seiner Tätigkeit als Pressesprecher bezogen wurde.
Stadtverordneter in Hanau und Vilbel
Sein Büro ist noch nicht fertig eingerichtet. Die Geschenke zum Start, die Bilder der Familie und die Tasse von Eintracht Frankfurt stehen allerdings schon. »Der Rest kommt nach und nach.« Zander stellt klar: »Die Familie und die Eintracht stehen aber ohnehin ganz weit oben.«
Die ersten Tage hatten es in sich für Bastian Zander, der als Nachfolger von Sebastian Wysocki zum Ersten Stadtrat gewählt wurde. Er übernimmt die Ämter von Thomas Stöhr – Hauptverwaltung sowie die Kämmerei, dazu bekommt er den Fachdienst »Hochbau und Gebäudeunterhaltung«. »Die Fußstapfen sind sehr groß. Das weiß ich.« Die Einarbeitung verlange viel Zeit. Zander gibt offen und ehrlich zu: »Natürlich dauert das. Thomas Stöhr hat mir seine Hilfe angeboten. Wer wäre ich, wenn ich diese nicht annehmen würde?« Der Stress der ersten Tage ist ihm nicht anzumerken. Zander redet viel und schnell. »Wenn’s zu schnell ist, einfach Bescheid geben.« Er wählt seine Worte mit Bedacht, ist dennoch um keinen Spaß verlegen. »Man darf bei allem Stress die Lockerheit nicht verlieren.«
Bastian Zander ist in Hanau geboren und aufgewachsen. Er hat Politikwissenschaften, Öffentliches Recht und Governance erfolgreich studiert. Nach seiner Zeit als Pressesprecher von Bad Vilbel wurde er Pressereferent in der Hessischen Staatskanzlei beim Regierungssprecher. Bis vor Kurzem war Zander als Pressesprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag und des CDU-Landesverbandes Hessen tätig. »Ich habe mit der Staatskanzlei und dem Landtag in den obersten Verwaltungen des Landes gearbeitet, viele interessante Einblicke gewonnen. Ich sehe mich gut gewappnet für Bad Vilbel.« Schließlich kenne er viele Kollegen noch von damals. »Das macht es definitiv einfacher.«
Zander hat auch seine Erfahrungen in der Kommunalpolitik gesammelt – als CDU-Stadtverordneter in Hanau und dann in Bad Vilbel. Im Nachwuchsförderprogramm seiner Partei lernt er auch seine Frau Stella kennen und lieben. Seine beiden Kinder sind hier geboren »und werden in Bad Vilbel aufwachsen«. Die Zanders sind in der Quellenstadt heimisch geworden.
Sich selbst nennt der 37-Jährige ein »Kind der Region«. Über Bad Vilbel fällt Zander nur Positives ein. »Bad Vilbel hat in der Wetterau und im Raum Frankfurt eine einzigartige Entwicklung hingelegt. Das hat glaube ich jeder mitbekommen.«
Für Zander ist es eine »Ehre« Stadtrat eben genau jener Stadt zu sein. »Wohlwissend, dass ich mich als Kämmerer auch mal unbeliebt machen werde«, sagt er und lacht. Schließlich würden die Baupreise auch wegen des Ukraine-Krieges weiter steigen. »Wir stehen vor vielen Herausforderungen.«
Erste Dienstfahrt auf dem E-Bike
Zander weiß, dass er diese nicht alleine meistern kann. »Das geht nur zusammen. Deshalb bin ich auch froh, dass ich durch die Stadtverordnetenversammlung einen großen Vertrauensvorschuss bekommen habe.« 39 von 42 Stimmen hat Zander bei der Wahl erhalten. »Ich finde es wichtig, die Opposition mit ins Boot zu holen.« Auf politische Phrasen und Sprüche verzichtet Zander dabei bewusst. »Ich möchte lieber mit Arbeit überzeugen.«
Eine wichtige Rolle abseits der Arbeit spielt die Familie. »Ich bin ein absoluter Familienmensch. Meine Frau und meine Kinder sind alles für mich.« Deshalb steht für Zander auch fest: »Ich bringe morgens zuerst unsere Tochter in die Kita und komme dann ins Büro.« Prioritätensetzung.
Wenn er nicht gerade arbeitet, oder bei seiner Familie ist, verbringt Zander gerne Zeit in der Natur. Außerdem geht der 37-Jährige gerne laufen. Drei Marathons hat er schon absolviert. »Einen nach nur acht Wochen Training. Sagen wir es, wie es ist: Ich hatte schon bessere Ideen.« Momentan kommt der Sport etwas zu kurz bedauert er. »Aber immerhin war meine erste Dienstfahrt mit dem E-Bike.«
Von Patrick Eickhoff