Der Frankfurter Energieversorger Mainova soll die geplanten Windräder im Norden Karbens bauen und betreiben. Von dem Projekt sollen die 20 Grundbesitzer direkt profitieren – und sich auch alle Bürger beteiligen können.
Karben/Bad Vilbel. Ein wenig später als kalkuliert legt die Stadt Karben ihre restlichen Karten in Sachen Windkraft offen. Nachdem die Pläne für neue Anlagen im Südwesten der Stadt im Februar öffentlich vorgestellt worden waren, sollen nun auch die Pläne für Rotoren im Nordosten diskutiert werden.
Vier bis fünf Windräder sollen in den nächsten Jahren nordöstlich im Karbener Stadtteil Burg-Gräfenrode gebaut werden. Als Partner dafür hat sich die Stadt mittlerweile die Frankfurter Mainova auserwählt. Der Frankfurter Energieversorger sei „solvent, solide, und wir haben gute Erfahrungen mit ihm gemacht“, erklärt Bürgermeister Guido Rahn. Gegen nur finanziell interessierte Investoren habe die Mainova gepunktet, weil sie den Windpark langfristig betreiben wolle.
Bürger beteiligen
Sie kickte aber auch die Stadtwerke Bad Vilbel aus dem Rennen. „Die lagen anfangs zunächst vorn“, räumt Rahn ein. Doch sei deren Konzept „sehr spitz gerechnet“ gewesen, und die Mainova zahle letztlich einfach mehr Geld für die Grundstücke.
Attraktiv ist das Angebot der Mainova auch für die Stadt Karben und ihre Bürger. Denn zum einen wird die künftige Windpark-GmbH ihren Sitz in der Stadt haben und dort auch Gewerbesteuer zahlen. Zum zweiten profitiert die Stadt ebenso wie die anderen mehr als 20 Grundeigentümer auf dem 37 Hektar großen Gebiet von den Pachtzahlungen der Mainova. Die Stadt sei einer der größeren Landeigner dort, „aber es gibt noch größere private“, erläutert der Bürgermeister. Von den Eigentümern habe es bislang keinerlei Widerstand gegen die Pläne gegeben.
Neben dieser indirekten Beteiligung für die Allgemeinheit soll es auch eine ganz direkte geben: Zehn Prozent Anteil an der künftigen Firma wolle die Mainova der Stadt anbieten, berichtet Guido Rahn. „Das wollen wir den Bürgern als Beteiligungsmöglichkeit anbieten.“
Nordwestlich des Burg-Gräfenröder Windparks plant die Nachbarstadt Niddatal, Windräder im Wald aufzustellen. Außerdem sollen im Städtedreieck zwischen Karben, Bad Homburg und Frankfurt bis zu elf weitere Anlagen entstehen. Dort drehen sich schon vier Rotoren. (den)