Seit zehn Jahren mausert sich die Nidda dank Rena- turierung sowie Ausbau und Vermarktung des Niddarad- weges durch den Zweckver- band zu einem attraktiven Freizeitziel in der Region. Doch noch ist der Ausbau nicht beendet.
Bad Vilbel/Karben. Der Niddaradweg ist bei den Bürgern beliebt: Hier treffen Spaziergänger auf Freizeitsportler, Naturliebhaber auf Tierbeobachter. Der Erfolg der Niddaroute von der idyllisch gelegenen Niddaquelle auf 700 Meter Höhe im Zentrum des vulkanischen Vogelsberges bis nach Bad Vilbel ist Verdienst des Zweckverbandes (ZV) Regionalpark Niddaradweg. Der feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen.
Im Juni 2005 hatte der damalige Wetterauer Landrat Rolf Gnadl (SPD) die Bürgermeister von Bad Vilbel, Karben, Wöllstadt, Niddatal, Florstadt, Ranstadt, Nidda, Schotten sowie Vertreter des Wasserverbandes Nidda und des Wetteraukreises zu einer Sitzung eingeladen. Thema war eine Aufwertung des Niddaradweges nach dem Vorbild des Vulkanradweges.
Attraktivität steigern
Die Niddaroute sollte für Radler, Sportler, Spaziergänger und Touristen attraktiv gestaltet werden. „Ein Grund für das Treffen war die Einsicht, dass eine Vermarktung des Radweges nur im Verband mit allen Anrainerkommunen von Bad Vilbel bis Schotten mit Unterstützung durch den Wetteraukreis klappen kann“, erinnert sich Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU).
Er und der heutige Geschäftsführer des ZV, Ekkehart Böing, sind von Anfang an dabei. „Der zweite Grund sind die Finanzen. Das Land Hessen fördert den Radwegebau teilweise mit 80 Prozent. Förderquote und Priorität durch den ZV haben gegenüber Anträgen einzelner Kommunen mehr Gewicht“, betont Stöhr. Karbens Bürgermeister Guido Rahn (CDU) gehört dem Zweckverband seit 2010 an, ist seither ZV-Vorsitzender. Am 21. August 2007 unterzeichneten die Gründungsmitglieder Florstadt, Niddatal, Wöllstadt, Karben, Bad Vilbel und der Wetteraukreis den Vertrag. Ranstadt und Nidda traten am 21. September 2009 bei, mit Schotten wurde eine Kooperation vereinbart.
Viele Fördermittel
Sitz des Zweckverbandes ist die Stadtverwaltung Karben. Seit 2008 beträgt die Gesamtinvestition der reinen Baukosten 4,82 Millionen Euro, von denen 75 bis 80 Prozent aus Fördermitteln stammen. Hinzu kamen rund 750 000 Euro Planungskosten.
Das Dach des ZV bildet der Regionalpark Ballungsraum Rhein-Main in Flörsheim. Dieser finanziert und übernimmt die einheitliche Beschilderung zwischen Nidda und Frankfurt-Harheim, hat die Info-Stelen außer im Bereich von Schotten und den Druck der Freizeitkarte Niddaroute – inzwischen in der vierten Auflage – finanziert.
„In drei bis vier Jahren ist der Niddaradwegausbau beendet“, sagt Böing. „Es wurden 27,2 Kilometer Strecke von Schotten bis Bad Vilbel ausgebaut, Niddabrücken in Wöllstadt und Karben gebaut.“
Sind die 10,3 Kilometer langen Lücken mit einer Investitionssumme von 2,5 Millionen Euro in Bad Vilbel, Karben, Wöllstadt, Assenheim sowie zwischen Nieder- und Ober-Florstadt geschlossen, ist der Weg durchgängig drei Meter breit und befestigt. Die Bauarbeiten für die Niddaterrassen am Karbener Bürgerzentrum sollen im Winter beginnen. Stöhr: „Es ist toll, wie alle an einem Strang ziehen. Der Niddaradweg ist zu einem Markenzeichen für Region und Städte geworden“.