Millionenschwere Bauprojekte stehen im Massenheimer Teil des Quellenparks an. Die Bad Vilbeler Stadtwerke bauen für vier Millionen Euro ein Bürogebäude. Wenige hundert Meter weiter plant der Baumarkt Maeusel binnen weniger Jahre eine erneute Erweiterung – mit einem Kostenaufwand von bis zu 3,5 Millionen Euro. Doch dabei galt es zunächst, dem Planungsrecht ein Schnippchen zu schlagen.
Bad Vilbel. Noch liegt eine grüne Wiese zwischen dem Baumarkt Maeusel und der angrenzenden Firma ASS Naturstein. Dieses etwa 5000 Quadratmeter große Grundstück habe er im vergangenen Dezember gekauft, sagt Firmenchef Roland Maeusel. „Wir hatten uns schon beim Umbau im Jahr 2011 vergrößert“, erinnert er sich. Doch jetzt sei die Gelegenheit gut: „Weil wir kreditfinanzieren, die Zinsen sind zurzeit noch sehr günstig“. Und „weil unsere Geschäftsentwicklung im Moment äußerst positiv verläuft.“ Deswegen sieht Maeusel die Zeit gekommen, um auch die Randbereiche seines Baumarktes aufzuhübschen. Mit der Erweiterung sollen vor allem die Bereiche Garten und Deko besser präsentiert werden, wünscht er sich. Bislang finden sich die Gartenblumen in einem nicht überdachten Außenbereich, was vor allem in der kühleren Jahreszeit nicht besonders ansprechend ist. Auch das Sortiment der Deko-Artikel könne ausgeweitet werden.
Sondernutzung
Doch die Idee mit der Erweiterung hatte zunächst einen Pferdefuß. „Das war ungewöhnlich kompliziert“, erzählt Maeusel. Baurecht für seinen Markt habe er nur innerhalb der bestehenden Grundstücksgrenzen. Wolle er auf dem neu gekauften Grundstück des Gewerbegebietes bauen, müsste dort die Umwandlung in ein Sondernutzungsgebiet erfolgen. Das wäre dann eine Sache des Regionalen Planungsverbandes Rhein-Main. Zudem müssten dann auch noch die Nachbarkommunen zustimmen.
„Das ist die Segmüller-Problematik, die Chancen dafür sind gleich null“, seufzte Maeusel – aber nur kurz, denn er hat sich bereits etwas einfallen lassen, um die bürokratische Hürde elegant zu umgehen. Vor dem Baumarkt gibt es derzeit einen großen Parkplatz. Der soll auf das neu gekaufte Gelände verlegt werden – und schon kann die frei werdende Fläche nach bestehendem Baurecht genutzt werden. Heraus käme dabei eine zusätzliche Verkaufsfläche von 1600 Quadratmeter – „so wie bei der Erweiterung im Jahr 2011“, schildert Maeusel. Die Kosten hat er für Bau und Technik auf drei bis 3,5 Millionen Euro kalkuliert. Der Baumarkt beschäftigt derzeit 70 Mitarbeiter und eine Auszubildende.
„Wir bereiten gerade eine Bauvoranfrage vor“, sagt der Unternehmer. „Die Stadt hilft uns, wo sie nur kann“, lobt er das Bauamt. Diese Beratungen hätten bereits im Vorfeld verhindert, „dass wir in eine Falle laufen“, schließlich sei er auch kein Fachmann für Baurecht, räumt Mauesel ein. Deswegen gestalte er seine Erweiterung lieber mit weniger Zeitdruck, dafür aber mehr Rechtssicherheit. Er rechne damit, dass im Herbst oder Winter dieses Jahres die Planungen konkret werden.
Bereits im Bau ist ein zweites Objekt – ebenfalls in der Zeppelinstraße, nur wenige hundert Meter entfernt. Dort baut der Eigenbetrieb Immobilien der Stadtwerke ein Bürohaus, „weil wir daran mitwirken, die noch zu geringe Arbeitsplatzzahl in Bad Vilbel zu verbessern“, erläutert Klaus Minkel, der Leiter des Eigenbetriebs.
Bürohaus für 4. Mio.
Noch sind die Bauarbeiter mit Erdarbeiten und dem Befestigen der Baugrube beschäftigt. Gebaut werden soll dort eine Halle mit 3390 Quadratmeter Fläche, dazu 525 Quadratmeter Serviceflächen, 1140 Quadratmeter Büros, sowie 135 Quadratmeter Lager auf dem zirka 12 000 Quadratmeter großen Grundstück. Ohne die Grundstückskosten betrage das Investment zirka vier Millionen Euro plus der Bauzeitzinsen, erklärt Minkel. Vermietet werde an einen IT-Einrichter, der auch im Bankenbereich tätig sei. Der Mietvertrag laufe vorerst über zehn Jahre.