Von Patrick Eickhoff
Postalische Dienstleistungen sollen in der Innenstadt bleiben
Bad Vilbel. Sind Postbank und Post in der Frankfurter Straße bald Geschichte? Ein Gerücht, das sich in Bad Vilbel hartnäckig hält. Auf Anfrage berichtet die Postbank von laufenden Gesprächen. Was mit der Deutschen Post passiert, ist hingegen klar.
Es ist ein einfaches Schild an der Eingangstür der Postbank-Filiale in der Frankfurter Straße in Bad Vilbel. Mit der Hand geschrieben steht auf einem weißen Papier »Post hat heute geschlossen.« »Nicht zum ersten Mal«, moniert vorige Woche ein Leser, der anonym bleiben möchte. Außerdem halte sich das Gerücht, dass die Filiale ohnehin bald geschlossen werde.
Postbank-Sprecher Hartmut Schlegel sagt: »Die Filiale in Bad Vilbel hat in aller Regel zu den regulären Öffnungszeiten geöffnet. Vorübergehende Schließungen sind in den vergangenen Monaten kaum vorgekommen.« Wenn überhaupt, dann habe es sich um eine Schließung über die Mittagszeit gehandelt. »Der Grund dafür waren kurzfristige Personalausfälle. Wir möchten uns bei unseren Kunden für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.« Mittels Aushängen in der Filiale habe man die Kunden möglichst frühzeitig informiert. Personalausfälle könnten oft durch Maßnahmen in der Personalplanung aufgefangen werden. Dies gelinge nicht immer, daher könne es in Einzelfällen auch zu längeren Wartezeiten für die Kunden oder einer temporären Schließung der Filiale kommen. »Dies vor allem, da wir aus Sicherheitsgründen für Kunden/innen und Mitarbeiter/innen jederzeit das 4-Augen-Prinzip gewährleisten müssen.«
Die Gerüchte über die mögliche Schließung der Filiale bestätigt der Sprecher nicht. Er dementiert sie aber nicht. Hartmut Schlegel berichtet davon, dass der Standort Bad Vilbel derzeit betrachtet werde. »Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt sowie das Verhalten unserer Kundinnen und Kunden in Zeiten der Digitalisierung verändern. Hierauf stellen wir uns unter anderem dadurch ein, dass wir unterschiedliche neue Filialformate mit differenzierten Produkt- und Serviceangeboten entwickeln. Zudem überprüfen wir kontinuierlich unser Filialnetz hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten.«
Enger Austausch mit den Partnern
In Bad Vilbel lote man derzeit im engen Austausch mit dem Kooperationspartner Deutsche Post und dem Vermieter unterschiedliche Optionen aus, um für alle Beteiligten eine tragfähige Lösung zu finden. »Sollte es im Endergebnis eine Entscheidung zur Aufgabe des Standortes geben, wird unser Kooperationspartner Deutsche Post die postalische Versorgungen der Menschen in der näheren Umgebung der Filiale sicherstellen.«
Heißt: Die Postdienstleistungen bleiben. Schlegel erläutert: »Selbst wenn die Postbank schließen sollte, wird dies erst geschehen, wenn die Post ihren Versorgungsauftrag erfüllen kann. Erst wenn ein Partner gefunden ist, würde das passieren.« Allerdings sei diese Entscheidung keineswegs schon getroffen. Der Sprecher bittet um Verständnis, »dass wir uns vor Ende der Bewertungen noch nicht abschließend äußern können«. Eine gute Erreichbarkeit und guter Service sei wichtig, »gleichzeitig müssen wir wirtschaftlich handeln und unsere Kosten decken«. Wie alle Banken beobachte auch die Postbank, wie sich das Verhalten der Kunden ändere. »Immer häufiger heben sie Geld am Automaten ab oder nutzen das Online- und Telefon-Banking. Auch wenn es auf den ersten Blick anders scheint, rechnet sich eine Filiale nicht mehr überall.«