Bad Vilbel. Die Lieder „Es grünt so grün“ und „Ich hab getanzt heut’ Nacht“ aus dem Musical „My Fair Lady“ sind längst zu Evergreens geworden. Das Zeug zumindest für Bad Vilbel zu einem Evergreen zu werden, scheint ein Sparkassen-Scheck in Höhe eines fünfstelligen Euro-Betrages zu haben: Zum vierten Mal in Folge fördern in einer gemeinsamen Aktion die Sparkasse Oberhessen, die Frankfurter Sparkasse sowie die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen eine Musical-Produktion der Quellenstädter Burgfestspiele.
Die Stadt hatte die Vertreter der Geldinstitute zur Übergabe nach Dortelweil in die ehemalige Reithalle eingeladen, in der auf einer Probebühne seit Anfang Mai Regisseur Egon Baumgarten mit seinem Ensemble „My Fair Lady“ einstudiert. Zwar waren das Grün und die anderen Farben noch nicht auf die Kulissen aufgetragen, aber die Schauspieler konnten bereits in (fast) fertigen Kostümen einen ersten Eindruck von der Inszenierung vermitteln.
Auf die Rolle von Kunst und Kultur als wichtige öffentliche Aufgaben, wies Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) bei der Übergabe hin. Wenn nun die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Kreditinstitute die kommunalen Träger bei ihren kulturellen Angeboten unterstützen, sei dies weit mehr als nur eine willkommene Hilfe, führte er lobend aus. Dem stimmten Rolf Wagenseil und Joachim Oetken von der Frankfurter Sparkasse sowie Ulrich Bommersheim von der Sparkasse Oberhessen zu.
Wie Bommersheim ausführte, sind die Sparkassen in Deutschland einer der größten Kulturförderer. So habe beispielsweise sein Institut in Oberhessen im Jahr 2009 viele Vereine und Projekte mit insgesamt rund 700.000 Euro unterstützt. Rolf Wagenseil, der seit 1976 in der Region tätig ist und die Entwicklung der kulturellen Vielfalt verfolgt hat, betonte, dass er sich auch persönlich immer wieder auf die neue Saison freue. Er rief in Erinnerung, dass die Frankfurter Sparkasse bereits seit mehr als zwanzig Jahren den Bad Vilbeler Kultursommer mit zunächst jährlich 10.000 Mark und später mit je 5000 Euro gefördert habe, bis es 2007 zu der gemeinsamen Unterstützung mit den Kollegen der Sparkasse Oberhessen und der Sparkassen-Kulturstiftung kam.
Intendant Claus-Günther Kunzmann stellte klar, dass ohne hinreichende Einnahmen aus dem Sponsoring es wohl kaum möglich wäre, bei Musiktheater-Produktionen in der Vilbeler Burg ein Orchester einzusetzen. Live-Musik verleihe den Vorstellungen jedoch eine ganz andere Atmosphäre als im Studio zuvor eingespielte Musik. Dies sei seiner Überzeugung nach ein wesentlicher Punkt für den Erfolg der Burgfestspiele beim Publikum. Mit dem Vorverkauf für die bevorstehende Saison zeigte sich der Intendant sehr zufrieden.