Karben. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember sind die 73er-Busse nur noch stündlich unterwegs statt zuvor halbstündlich. Die Fahrten der Linie X27 komplettieren die Petterweil-Anbindung zum 30-Minuten-Takt. Die bisherigen 73er-Touren wenige Minuten vor den X27-Fahrten sind entfallen. „Aber die Stadt hat sie nicht gestrichen“, betont Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und beharrt darauf: „Wir haben nur eine Doppelbedienung nicht mehr beibehalten.“ Mit den stündlichen 73er-Fahrten behalte die Stadt das Zusatzangebot bei. Damit sei Petterweil doppelt so gut angeschlossen, wie es der Nahverkehrsplan des Kreises vorsehe – der aus dem Topf der Verkehrsgesellschaft Oberhessen bezahlt wird.
Darüber hinaus zahle die Stadt weiter, damit nach Petterweil alle 30 Minuten ein Bus fahre. Rahn räumt immerhin ein: Die beiden Buslinien hätten „sehr unterschiedliche Qualität“. Die Umstellung auf die X27-Fahrten sei „nicht glücklich“ gelaufen. Erst hatte Betreiber DB Busverkehr Hessen (BVH) massive Probleme und es gab Ausfälle und Verspätungen. Danach folgte der Busfahrerstreik. Die Stadt habe auf die Linie aber keinen Einfluss, weil sie unter Hoheit des Rhein-Main-Verkehrsverbundes fahre, sagt Rahn.
Die weggefallenen Fahrten des 73er-Busses bringen Stadtbusbetreiber Eberwein aus Burg-Gräfenrode in die Bredouille. Die langen Pausenzeiten und Leerfahrten bekommt die Firma nicht bezahlt, ihre Kalkulation geht nicht mehr auf. Gerne wolle die Stadt nach Möglichkeit helfen, eine Lösung zu finden, sagt Rahn. Man warte auf Gesprächsbereitschaft von Eberwein. Beispielsweise fehle fürs Jukuz und den Süden Okarbens eine Bus-Anbindung. Die Einsparungen von 50 000 Euro wolle die Stadt im Nahverkehrsbudget behalten. Damit werde die Einführung des 1-Euro-Tickets bezahlt. Auch die Kosten, die durch Einführung des Schnellbusses nach Nidderau hinzukämen, müsse die Stadt berücksichtigen. Doppelfahrten nach Petterweil seien unnötig, betont Rahn. (den)