Bad Vilbel/Wetterau. Es geht wieder aufwärts – beim Grundstücks- oder Eigenheimverkauf in der Wetterau. Diese Tendenz zeigt sich seit Mitte vorigen Jahres, wie der Grundstücksmarktbericht 2006 belegt. Fakten dazu präsentierte jetzt der Kreisbeigeordnete Ottmar Lich (FWG).
Der Bericht zeigt ein klares Ost-West-Gefälle auf. Während in Hirzenhain im alten Ostkreis etwa für ein unbebautes Grundstück zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter zu zahlen sind, liegen die Baulandpreise in Bad Vilbel oder Bad Nauheim deutlich über 300 Euro, in Einzelfällen sogar bis 500 Euro.
Im vergangenen Jahr wurden 2595 Kaufverträge für Grundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen in der Wetterau abgeschlossen. Nach sinkenden Verkaufszahlen seit dem Jahr 2000 gebe es erstmals wieder mehr Eigentumswechsel. Auch bei den Bodenrichtwerten, also den Preisen für unbebaute Areale, hat sich der Abwärtstrend im Sommer des vorigen Jahres umgekehrt. Wie es bei Grundstückspreisen ein Ost-West-Gefälle gebe, so gebe es auch einen deutlichen Trend bei der Bebauung. Ein Reihenhaus mit etwa 125 Quadratmetern Wohnfläche und 275 Quadratmetern Grundstücksgröße, das im Kreis durchschnittlich um die 220 000 Euro koste, finde im Ostkreis laut Lich kaum einen Käufer. In Bad Vilbel oder Karben werde eine solche Immobilie dagegen dem Makler aus der Hand gerissen. Ein freistehendes Einfamilienhaus mit zirka 158 Quadratmetern Wohnfläche und 741 Quadratmetern Grundstücksfläche (das sind die angegebenen Mittelwerte für derartige Objekte im gesamten Kreis) sowie mit einem Kaufpreis von durchschnittlich 222 000 Euro werde in Bad Vilbel oder Bad Nauheim nicht zu bekommen sein. Die Bodenrichtwerte sollen das echte Marktgeschehen widerspiegeln. Allerdings ist der Richtwert nicht bindend, betont Lich nachdrücklich. Den Grundstückspreis machten letztlich Käufer und Verkäufer unter sich aus. Es seien noch andere Kriterien mitentscheidend, etwa die Lage.
Die Bodenrichtwertkarten und -listen sind bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses in 61169 Friedberg, Kaiserstraße 128, Amt für Bodenmanagement, erhältlich und auch kostenlos einsehbar.