Arbeitsplatz-
Vernichter
in der Kritik
Die Stada Arzneimittel AG wird ihr Hochregallager nicht mehr in Bad Vilbel, sondern irgendwo im Umland bauen. Dazu erreichte uns nachfolgender Leserbrief:
Bravo, jetzt hat es die unsägliche Koalition der Arbeitsplatzvernichter aus quengelnden Anwohnern, die Kinder instrumentalisieren, Bündnisgrünen und der SPD geschafft, 60 existierende sowie 140 zu erwartende Arbeitsplätze zu vernichten, zusammen also 200 Arbeitsplätze! Daher war die Entscheidung der Stada, auf den Bau des Hochregallagers in Dortelweil zu verzichten, ein schwarzer Tag für Bad Vilbel. Fakt ist, dass seit 1998 in dem Bebauungsplan der Bau eines Lagers vorgesehen war, daher wurden auch die Grundstücke zu günstigen Konditionen abgegeben. Die Änderung des Bebauungsplans war nur nötig, weil der Bau jetzt größer als ursprünglich vorgesehen werden sollte.
Dass die Anwohner dagegen sind, ist ja noch nachvollziehbar, wobei die Front sicherlich nicht so groß gewesen wäre, wenn die Stada mit dem Scheckbuch durch die Straßen gegangen wäre, denn einige hätten sich sicherlich ihren Widerstand bereitwillig abkaufen lassen. Aber wenn die Grünen und die SPD jetzt bedauern, dass die Stada nicht in Bad Vilbel investiert, ist es scheinheilig und verlogen, denn wer hat denn die letzten Monate ständig dagegen Politik betrieben, zu einer Verzögerungstaktik aufgerufen und die Anwohner aufgefordert, dagegen zu klagen. Dieses waren doch die Grünen und die SPD.
Wenn jetzt das Lager in einem Umkreis von 80 Kilometern gebaut wird, ist es für die jetzigen Mitarbeiter bedauerlich, so weit zu pendeln, aber vielleicht kommt es ja nach Friedberg. Aber dort sind die Grünen mit in der Verantwortung. Ich bin gespannt, ob diese wirtschaftsfreundlicher als die Bad Vilbeler sind. Falls es bei dem neuen Standort jedoch auch nur ansatzweise zu befürchten ist, dass sich die Genehmigungsverfahren endlos hinziehen, wird die Stada die Reißleine ziehen und das Lager im Ausland bauen, denn es gibt noch Städte in Europa, die sich über Arbeitsplätze freuen, wo Genehmigungen schneller gehen und die Arbeitskräfte deutlich billiger sind.
Raimo Biere
Bad Vilbel
Rathauschef
„ist überfordert“
Zu „Regallager stört – Karbener können nicht mehr den Taunus sehen!“ im BVA vom 15. Februar, erreichte uns folgender Leserbrief:
Wer aufmerksam die örtliche Presse liest, wird zu der Überzeugung gekommen sein, dass im Rathaus in Karben einiges böse im Argen liegt. In Bad Vilbel gibt es seit vielen Jahrzehnten am Ende des Jahres einen vom Stadtparlament verabschiedeten ausgeglichenen Haushaltsplan und eine Haushaltssatzung. Die Verwaltung ist in der Lage, bereits in der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres sinnvoll – zum Wohle der Bürger – zu arbeiten.
Eigentlich hätte der Karbener Bürgermeister Roland Schulz (SPD) ausreichend Gründe, sich auf den „Hosenboden“ zu setzen und für die Stadt Karben eine Haushaltssatzung und einen Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2007 zu realisieren. Stattdessen beschäftigt er sich völlig überflüssig mit dem geplanten Hochregallager der Firma Stada im Stadtteil Dortelweil. Die sinnlosen Argumente sind bestens geeignet, als Stoff für eine schöne Büttenrede. „Das Hochregallager verhindert – so es gebaut wird – in einigen Stadtteilen von Karben die Frischluftzufuhr aus dem Westen. Durch das Riesengebäude ist das Landschaftsbild besonders für Menschen in Klein-Karben und Rendel erheblich beschädigt.“ Welch schöne Narretei, Helau!
In Frankfurt kann man über ein 35 Meter hohes Gebäude nur müde lächeln. In der Hessischen Gemeindeordnung ist festgelegt, welche Aufgaben einem Bürgermeister obliegen. Sehr geehrter Herr Schulz, bitte wenden Sie sich diesen Aufgaben zu. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Herr Schulz total überfordert ist und es ein Gewinn für die Bürger in Karben und Umgebung wäre, wenn er bald seinen „Hut“ nimmt und Platz macht für einen Bürgermeister, der die hoch verschuldete Stadt Karben auf die Beine bringt.
Günther Bodirsky,
Stadtrat in Bad Vilbel