Bad Vilbel. „2007 war mein erfolgreichstes Jahr“, sagt Klaus Erlenbeck zufrieden. Zusammen mit seinem Beifahrer Reiner Kopp hat der gebürtige Bad Vilbeler den Historic-Rallye-Cup 2007 gewonnen und ist damit Deutscher Meister. Die Siegerehrung dafür findet am Sonntag, 10. Februar in Weilrod-Riedelbach im Hotel Sonnenberg statt. Bereits am Samstag, 9. Februar, geht das erfolgreiche Team wieder an den Start, denn in Weilrod erfolgt mit der ADAC-Taunus-Rallye der erste Demolauf für den Historic-Rallye-Cup 2008.
Klaus Erlenbeck ist ein begeisterter Rallyefahrer und ein leidenschaftlicher Liebhaber des Automobils. Überall im Haus erinnern Bilder und historische Reklametafeln an diese Leidenschaft. Silbrig glänzend stehen unzählige Pokale bereits im Eingangsbereich. Ein rotes Rennauto von Alfa Romeo zieht im offenen Raum von Wohnzimmer und Küche die Blicke auf sich. „Das ist von einem Kinderkarussell. Da hab ich so lange den Besitzer beschwatzt, bis er mir das Auto verkauft hat“, lacht Klaus Erlenbeck.
Die Leidenschaft für den Motorsport hat der 56-jährige Erlenbeck vom Vater quasi in die Wiege gelegt bekommen. Vater Josef Emil Erlenbeck, von Beruf Schreiner, bastelte für seinen kaum 6-jährigen Sohn Holzautos. Keine einfachen Seifenkisten, sondern nach historischen Modellen und motorisiert. Als etwa 10-jähriger Pimpf knatterte Klaus dann mit zweirädrigen Maschinen bei Grasbahnrennen über das Sportplatz-Areal in Bad Vilbel. „Der damalige Motorsport-Club (MSC) in der Brunnenstadt hatte Grasbahn-Rennen organisiert, und wir Kinder durften als Pausenfüller unsere Runden drehen“, erinnert sich Erlenbeck. Als Beifahrer saß Klaus damals an der Seite des Vaters, der mit Oldtimern an Fahrten teilnahm – erfolgreich. „Ich erinnere mich an einen 1. Platz bei einer Orientierungsfahrt in den späten 60-er Jahren“, sagt Klaus Erlenbeck.
Natürlich hat er 18-jährig seinen Führerschein gemacht. Und auch bei der Berufswahl siegte seine Leidenschaft, und er wurde Karosseriebauer. Es folgte der Meisterbrief und 1981 der Weg in die Selbstständigkeit. Heute ist er Inhaber einer Firma für Karosseriebau und Fahrzeugtechnik in Burgholzhausen. Die besten Voraussetzungen, historische Motorsportfahrzeuge instand zu halten. Gerade bringt er einen englischen Alvis aus den 30er Jahren auf Vordermann. Und was bei seinen Basteleien an Schrauben und Kleinteilen übrig bleibt, verarbeitet Erlenbeck zu Kunst. „Die habe ich schon in Ausstellungen gezeigt“, sagt Erlenbeck stolz und weist auf einige Plastiken an den Wänden hin.
„Ich bin immer der Fahrer“, sagt Erlenbeck, denn er fährt noch mit anderen Beifahrern weitere Rallyes sowie Orientierungsfahrten. Reiner Kopp lernte er 2005 kennen. Kopp ist Mitglied im MSC Rockenberg. „Die Chemie stimmte einfach und so sind wir ein Team geworden“, sagt Klaus Erlenbeck.
Beim Historic-Rallye-Cup sind beide in zehn Wertungsläufen mit einem Lancia Fulvia 1,3 Rallye S / Bj.1968 gestartet. Sie führten vom ersten Lauf gegen eine Konkurrenz von im Schnitt zwanzig Teams. Im achten Lauf dann, der Limes-Rallye, schloss das Verfolgerteam Rolf Droste und Maik Brenzina zu den Spitzenreitern punktgleich auf. Und so wurde es noch einmal spannend. Beide Teams lieferten sich ein Herzschlagfinale bei der Rallye Niedersachsen. Am Ende waren sie erneut punktgleich, aber Erlenbeck und Kopp konnten den letzten Lauf für sich entscheiden und waren damit die Sieger beim deutschen Sollzeit-Championat. In diesem Jahr nun wollen sie ihren Titel verteidigen.
Klaus Erlenbeck sucht Erinnerungsstücke rund ums alte Auto und besonders über den Motorsport Club Bad Vilbel. Erlenbeck ist erreichbar unter Telefon (06007) 2271, E-Mail service@erlenbeck.de.