Das Spiel des 1. FFC Frankfurt gegen die U 17-Junioren des FV Bad Vilbel auf dem Niddersportfeld in Nidderau verlief unterhaltsam. Trotz Niederlage der Jungs mit 0:7 machten diese wertvolle taktische Erfahrungen.
Nidderau. Wer der Boss auf dem Rasen war, machten die Profi-Frauen des Bundesligisten 1. FFC Frankfurt mit einem 3:0 schon in der ersten Halbzeit deutlich. Die Vilbeler Jungs erkannten schnell, dass sie gegen eine Frauenfußballmannschaft mit einigen Welt- und Europameisterinnen in den Reihen wenig Chancen hatten. Der 1. FFC ist Vizemeister der Frauen-Bundesligasaison 2013/14 und DFB-Pokalsieger. Mit drei Uefa-Cup-Siegen, sieben Meistertiteln und neun DFB-Pokalerfolgen ist der Verein Deutschlands erfolgreichster Frauen-Fußballverein des vergangenen Jahrzehnts.
Mit Top-Spielerinnen
Im aktuellen Team sind zahlreiche Welt-und Europameisterinnen wie Saskia Bartusiak, Kerstin Garefrekes, Svenja Huth, Kim Kulig, Simone Laudehr, Dzenifer Marozsán, Bianca Schmidt oder Torjägerin Celia Sasic. Zu den internationalen Top-Spielerinnen zählen zudem die japanischen Weltmeisterinnen Kozue Ando und Asuna Tanaka.
Der Kontakt der Nidderauer zum 1. FFC ist Beate Sust zu verdanken, die in Nidderau lebt. Sie betreut die Frauenfußballmannschaft seit vielen Jahren und spielte vom 15. bis zum 34. Lebensjahr Fußball in der Oberliga. Auch bei einigen Einsätzen in der Bundesliga war sie zu sehen.
Susts Cousin Jörg Walther ist zweiter Vorsitzender des SC Eintracht Sportfreunde Windecken. „Der 1. FFC Frankfurt hat sich den Gegner ausgesucht und wählte eine Herrenmannschaft. Die Damen spielen nur gegen maximal U 17-Junioren“, sagte Jens Zeiger, Vorsitzender der Sportfreunde Windecken. „Wir nutzen immer die Vorbereitungszeit, um in Hessen und der Region Werbung zu machen. Es gibt Jubiläumsspiele, Veranstaltungen, Trainingsspiele gegen Jungs“, sagte Sigi Dietrich, Manager des 1. FFC.
Vor zehn Jahren sei Frauenfußball noch belächelt worden. Heute erhalte der Sport von allen Respekt, sei technisch und taktisch gut und versiert, sagte Dietrich. „Teamsport gefällt mir. Hier in Windecken werden die Mädels gefordert, und die Jungs sehen, wie Fußball gespielt wird“, sagte Profispielerin Bianca Schmidt. Die 24-Jährige spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Fußball.
Markus Becker, Trainer der U 17-Mannschaft des FV Bad Vilbel sagte, dass die Jungs eine harte Woche mit Krafttraining hinter sich hätten. Ein Drittel der Mannschaft sei direkt aus dem Urlaubsflieger auf den Platz gekommen. Die Jungs hätten sich erst vor vier Wochen kennengelernt. Sie trainierten drei bis vier Mal pro Woche. Die Damen absolvieren jeden Tag zwei Trainingseinheiten.
Unterschiede, die während des Spiels deutlich wurden. Die Zuschauer genossen es. Michelle Liesendahl spielt selbst Fußball. „Ich finde es gut, wie die Mädels spielen, nur manchmal geht es etwas ungeordnet zu“, sagte sie. Robert Racky aus Heldenbergen wollte ein gutes Fußballspiel sehen. „Die Frauen stoppen unmögliche Bälle und spielen sie sauber weiter.“
In Bad Vilbel gibt es eine Mädchenspielgemeinschaft für verschiedene Altersklassen. Auskünfte geben auf Anfrage Rüdiger Köhler, Telefon 0157-85913406, und Nicole Steppan, E-Mail celemi@ live.de, Tel. (06101) 988882.