Bad Vilbel. Berufspendler in ihren Autos auf der Nordumgehung und in den Zügen in Richtung Friedberg erlebten am Mittwoch der vorigen Woche gegen 17 Uhr ein ungewohntes Schauspiel: Rund 20 Meter hoch stieg eine Wasserfontäne direkt neben den Bahngleisen am Nordbahnhof auf. Der Grund: ein Unfall an einer Baustelle.
Wie Wolfram Lier, Baustellenführungskraft von „Netzbau Lupp“, erklärte, hatte ein Bagger die Entlüftung der Notleitung getroffen. Die ist verrutscht und drückte das Wasser heraus.
Gewerkelt wird hier seit Wochen an einer der beiden Hauptleitungen, durch die täglich 20 Milliarden Liter Trinkwasser nach Frankfurt fließen. Weil die Deutsche Bahn bereits ihren Ausbau auf vier Gleise plant, wird die über 100 Jahre alte Wasserleitung ersetzt. Um die Wasserzufuhr für Frankfurt nicht unterbrechen zu müssen, wurde eine Reserve, die Notleitung, errichtet.
Der Zugverkehr musste durch den Unfall auf der Baustelle nicht unterbrochen werden, doch lief das Wasser in die Unterführung des Nordbahnhofs und dürfte dort eine regelrechte Schlammwüste hinterlassen haben. Bis das Wasser ganz abgestellt werden konnte, musste der Druck im Rohr erst langsam heruntergefahren werden. (kop)