Lebhafte Kanarienvögel konkurrierten mit schillernden Singsittichen um die Aufmerksamkeit der Besucher auf der Vogelbörse im Bürgerhaus.
Niederdorfelden. „Wir sind sehr zufrieden“, freute sich der Vorsitzende des Vogelzucht- und Schutzvereins Niederdorfelden, Thomas Schyschka, beim Anblick der vielen Besucher, die schon zu früher Stunde gekommen waren. Bereits um 7.30 Uhr öffneten die Züchter die Türen des Bürgerhauses zur beliebten Vogelbörse.
Vor allem die rund 50 Züchter nutzten die Gelegenheit, rechtzeitig zum Beginn der Zuchtsaison im Frühjahr ihren Bestand aufzufrischen oder durch Verkauf Platz in ihren Volieren zu schaffen. Doch auch angehende Vogelliebhaber waren in der Mehrzweckhalle willkommen, in der es lebhaft durcheinander zwitscherte. Schließlich fand sich auf der Vogelbörse für den gefiederten Hausgenossen auch das nötige Zubehör vom Käfig bis zum artgerechten Futter. Und natürlich standen die Züchter interessierten Besuchern beratend zur Seite.
So lüftete beispielsweise der Züchter Georg Hinze das Geheimnis seines Kanarienvogels. „Sein Gesang klang teilweise wie gluckerndes Wasser, teilweise erinnerte er an den Gesang einer Nachtigall. Deshalb heißt die Gattung Wasserschläger“, erläuterte Hinze einem Interessenten die Namensgebung. Sie sei vor allem in Belgien verbreitet und gelte als der Bariton unter den Gesangskanarien. In Deutschland würden dagegen Untergruppen dieser Art gehalten, unter dem Gattungsnamen „Harzer Roller “.
Weniger mit ihrer Stimme als vielmehr mit ihren leuchtenden Farben zogen Krummschnäbel wie der Kleine Alexander oder der Sonnensittich die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Doch ganz gleich ob Sittiche, Kanarien oder Exoten: Auf der 35. Niederdorfelder Vogelbörse wurden auch in diesem Jahr ausschließlich heimische Nachzuchten angeboten. „Aras beispielsweise dürfen nicht mehr gehandelt werden. Die stehen unter Artenschutz und deshalb ist der Handel mit ihnen gesetzlich verboten“, erläuterte Schyschka einem Besucher, der die Gänge auf der Suche nach so einem seltenen Papagei auf- und abgegangen war.
Aber es gab auch schnell Entschlossene wie beispielsweise die Familie Scheuner. Als ihnen der Züchter Michael Rückl seinen Ziegensittich zum Streicheln aus dem Käfig holte, war es bei der Tochter vorbei mit der Zurückhaltung. „Den will ich haben“, rief die 16-Jährige, und so wechselte der Vogel den Besitzer. (jwn)