Karben. „Wir brauchen eine separate Mensa für unsere Schule und keine Mitnutzung der Aula!“ Verantwortliche der Kurt-Schumacher-Schule, ihres Fördervereins, Vertreter der Schüler, der Elternschaft sowie der Bürgermeister unterstreichen ihre Forderung nach einem separaten Mensa-Gebäude für die größte Schule im Wetteraukreis. Sie befürchten, dass die Einigkeit für ein separates, neues Gebäude noch kippen könnte.
„Es gibt Stimmen aus der Verwaltung im Kreis, die lassen uns aufhorchen“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Altbürgermeister Detlev Engel. Seine Befürchtung: Wenn die Pläne für die Mensa ausgearbeitet werden, könnte die Variante der Mitnutzung der Aula wieder ins Spiel kommen. Zuletzt sprach sich das Karbener Parlament einstimmig für einen Mensa-Neubau und eine hälftige finanzielle Beteiligung aus. Zuvor hatte Kreis-Schuldezernent Oswin Veith (CDU) bei einem Besuch die Notwendigkeit eines Neubaus eingeräumt.
„Wir müssen das Eisen schmieden, so lange es heiß ist“, erklärt Engel die neuerliche Kampagne pro Mensa-Neubau. Denn aus der Kreisverwaltung liege „bisher nichts vor, was darauf schließen lassen könnte, dass ein neues Gebäude errichtet werden soll.“ Engel muss es wissen: Er sitzt als Abgeordneter der SPD im Kreistag.
Im dortigen Kreishaus versteht man die Ängste nicht. „Der Dezernent hat sich ziemlich deutlich geäußert“, sagt Kreis-Sprecher Michael Elsass. Der politische Wille, ein separates Gebäude für die Mensa zu bauen, gelte unverändert. Also wird nicht mehr an Plänen zur Mitnutzung der Aula gearbeitet? „Nein“, sagt Elsass deutlich.
Trotzdem kündigt der Förderverein weitere Aktionen an. „Wir werden jetzt keine Ruhe mehr geben“, sagt Detlev Engel. Für die Schulgemeinde und ihre Freunde wäre die Mitnutzung ein Horror. Die Aula wurde erst vor zwei Jahren in Betrieb genommen. Inzwischen ist sie voll in den Alltag der Schule mit ihrem musikalischen Schwerpunkt integriert: Musikkurse, Theatergruppen, Chöre und Orchester nutzen sie, klassenübergreifende Klausuren und Wettbewerbe werden dort geschrieben. Die Aula wird für Konferenzen, Schülerversammlungen, Lehrgänge und Hausaufgabenbetreuung genutzt und für 30 Konzerte und Theaterabende pro Jahr. „Die Aula und die beiden Kursräume sind ganztags voll belegt“, erklärt Direktor Hans-Jobst Krautheim. Für Schüler, Lehrer und Eltern ist klar: Die separate Mensa zu bauen, tut dringend Not. „Keine Mensa zu haben ist für uns ein Standortnachteil“, berichtet Schulelternbeiratsvorsitzende Elke Hanefeldt. „Die Ernährungssituation in der Schule ist unbefriedigend“, wenn die Schüler zwischen 8 und 16.30 Uhr keine ordentliche Mahlzeit geboten bekämen. „Wenn man eine Ganztagsschule will“, sagt Bürgermeister Roland Schulz (SPD), „muss man auch die Voraussetzungen schaffen.“
Der Kreis-Schuldezernent Oswin Veith will „möglichst schnell“ die neue Mensa bauen. Sie soll von den 1500 Schülern der KSS und den 400 der benachbarten Pestalozzi-Grundschule genutzt werden. Derzeit arbeitet ein Architekt die Baupläne aus. In Betrieb gehen könnte sie frühestens zum Schuljahr 2008/09. Die Entscheidung darüber fällt im Kreistag. (den)