Einen Sporttag erleben die 500 Schüler der John-F.-Kennedy-Schule. Sie treten bei den Bundesjugendspielen an, trainieren auf dem Schulhof Geschicklichkeit und Teamgeist und sammeln bei einem Sponsorenlauf Geld für in Bad Vilbel untergebrachte Flüchtlingsfamilien.
Bad Vilbel. Jayden (11) und Dennis (12) haben schon vier Runden auf der „Kennedy-Meile“ hinter sich, wie die genau 1001 Meter lange Feldwegstrecke rund um das Schulgebäude genannt wird. Für jede Runde will Jaydens Mutter 50 Cent spendieren, Dennis kriegt von seiner Familie je einen Euro.
Wie viel sie am Ende spenden, wissen sie noch nicht, denn es locken noch ein paar Runden. Dennis sagt, ihn nerve es, dass die anderen immer nur laufen, aber nicht joggen. Die Aktion selbst findet er gut, „weil man was für die Menschheit tut“. Sponsorenläufe gibt es an der JFK regelmäßig, seit drei Jahren auch den großen Sporttag, berichtet Schulleiter Peter Mayböhm. „Die Bundesjugendspiele allein waren zu wenig, da ist man nach eineinhalb Stunden fertig.“
Die Sportlehrer erfanden daher den Sporttag. Fester Teil ist der Sponsorenlauf. Im vergangenen Jahr kamen 2000 Euro zusammen, investiert wurde damals in eine Kletterwand.
Schulsprecher-Idee
3500 Euro wurden schon gesammelt, 6000 bis 7000 kostet das Objekt. Mayböhm hofft auf weitere Sponsorengelder und will die Kletterwand schon im Sommer in Auftrag geben. Dieses Jahr laufen die 500 Haupt- und Realschüler für Bad Vilbeler Flüchtlingsfamilien – eine Idee der beiden Schulsprecher. Mayböhm rechnet beim Lauf mit mindestens 1500 Euro.
Der Lions Club Bad Vilbel, in dem er Mitglied ist, habe zugesagt, den Erlös zu verdoppeln. Die Schüler geben die Laufgelder in der Klasse ab, dann folgt der Kassensturz. Das Geld soll direkt an Susanne Förster gehen, die städtische Koordinatorin der Flüchtlingshilfe.
Die Schüler starten zu dem Lauf jeweils in Doppeljahrgängen. Jene, die nicht auf dem Sportplatz oder beim Lauf beschäftigt sind, gehen zu den acht Geschicklichkeitsstationen auf dem Schulhof.
Die 16 Klassen sollen dort jeweils gemeinsam eine Aufgabe meistern, bei der Konzentration und Teamgeist gefragt sind, erläutert Sportlehrerin und Organisatorin Meike Wolf. An einer Station geht es darum, Holzblöcke zu stapeln. Sternförmig stehen die Schüler um sie herum, jeder mit einem Stofffaden in der Hand, mit dem es gilt, die Blöcke durch einen Bügel zu dem Stapel zu manövrieren. „Fröbel-Kran“ heißt diese Aufgabe.
Die neunte Hauptschul-Abschlussklasse und die Zehntklässler der Realschule betätigen sich als Organisatoren entlang der Strecke an fünf Kontrollposten. Damit die Sportler keine Abkürzungen laufen, kriegen sie an jedem Posten Stempel. Darleen (16) steht an der ersten Station hinter der Schule und hat ihre Drei-Stunden-Schicht fast beendet. „Einer ist 15 Runden gerannt“, sagt sie. Da kommt eine Gruppe Mädchen vorbei, die die „Meile“ schlendernd absolviert. Darleen hat das an diesem Tag öfter beobachtet. „Mädchen rennen nicht so gerne“, sagt sie.