Karben. „Wir feiern heute gemeinsam in Karben bei den Naturfreunden die Sonnenwende, einen schönen alten Brauch, der sich bis heute erhalten hat“, erklärte der Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Karben, Bernd Benölken. Mit dem Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“ wurde das Feuer angesteckt, und Erwachsene und Kinder sangen mit. Die Brüder Philipp (12) und Christian (9) waren eifrig damit beschäftigt, Hölzer zu suchen, um das Feuer größer werden zu lassen. „Ich bin in der Freiwilligen Feuerwehr in Petterweil und kenne mich damit sehr gut aus“, empfahl sich Christian. Auch der Vorsitzende der Naturfreunde Karben, Jochen Thun, beobachtete das Treiben der Kinder wohlwollend. „Unser Ziel ist es, einen gemütlichen Tag in wunderschönem Ambiente gemeinsam zu verbringen. Ich glaube, dies ist uns gelungen“, resümierte der Nachfolger von Frank Gnadl, der seit gut einem Jahr im Amt ist.
Auch Bernd Benölken sah in der Feier sozial verbindende Elemente. „Sommersonnenwende ist eine Zeit, in der wir uns mit der Familie, mit Freunden treffen, essen, trinken, tanzen, singen und zum Höhepunkt dieser kurzen Nacht ein Feuer entzünden“, erklärte Benölken den Zuhörern. Das Sonnenwendfeuer sollte zudem die Geister der Nacht verscheuchen. Um drohendes Unglück symbolisch zu verbrennen, wurden Kräuter in das Mittsommernachtsfeuer geworfen.
„Mit dem Feuer verbanden sich Fruchtbarkeits- und Reinigungsriten. Man sprang über das Feuer, um Krankheiten abzuwehren, oder man sprang möglichst hoch über das Feuer, und entsprechend der Höhe des Sprungs würde sich auch die Saat zur Erntezeit entwickeln, dachte man in alten Zeiten“, so Benölken. (sdr)