Die Wetterau legt an Einwohnerzahlen noch einmal deutlich zu. Das Tempo wird sich nach Ansicht von Fachleuten noch in den nächsten Jahren verstärken. Zum 30. Juni 2017 lebten 304 776 Menschen in der Wetterau, 862 mehr als sechs Monate zuvor.
Wetteraukreis. Ein positives sogenanntes Wanderungssaldo sorgt dafür, dass die Bevölkerungszahl im Wetteraukreis stetig wächst. Die Zahl der zugezogenen Neubürger ist deutlich höher als die der Wegzüge. Beim Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen liegen die Sterbefälle trotz höherer Geburtenraten immer noch deutlich vor den Geburten.
„Wir rechnen damit, dass sich die Zahl der Menschen in der Wetterau in den kommenden Jahren um etwa 30 000 erhöhen wird. Das bedeutet eine gewaltige Herausforderung für uns als Schulträger, aber auch für die Städte und Gemeinden, die entsprechend Wohnraum zur Verfügung stellen müssen“, sagt Landrat Jan Weckler (CDU). Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen werde genauso steigen wie nach Schulraum oder der Bedarf im Nahverkehr.
Container an 24 Schulen
Auch der Kreisverwaltung stehen erhebliche Herausforderungen bevor. Mehr Menschen in der Wetterau erfordern mehr Dienstleistungen, die zugleich aufwendiger und komplexer würden. Für viele Fachdienste brauche man spezialisierte Fachleute, die es auf dem Markt momentan nicht gibt.
„Deshalb machen wir große Anstrengungen, das nötige Personal zu rekrutieren und selbst auszubilden“, berichtet der Landrat. Um die neuen Mitarbeiter auch unterbringen zu können, stehen auch Baumaßnahmen an.
„Aktuell haben wir an 24 von 88 Schulstandorten im Wetteraukreis bereits Container stehen oder planen welche“, informiert Weckler. Eine solche Übergangslösung sei auch für die Kreisverwaltung vorgesehen, und zwar im Innenhof des Kreishauses. Die Bevölkerungsentwicklung im Wetteraukreis verlaufe aber nicht überall gleich.
So war die Stadt Butzbach mit einem Bevölkerungswachstum von 8,4 Prozent seit der letzten Volkszählung 2011 die Stadt mit der höchsten Bevölkerungszunahme, gefolgt von Bad Vilbel (7,61 Prozent), Limeshain (6,53 Prozent), Bad Nauheim (5,78 Prozent), Friedberg (5,68 Prozent) und Büdingen (5,16 Prozent). Auch in Karben, Wöllstadt, Echzell, Rosbach, Ranstadt und Wölfersheim stieg die Bevölkerungszahl um mehr als drei Prozent. Einen leichten Bevölkerungsrückgang registrierte man in Florstadt, Glauburg, Hirzenhain, Gedern und Kefenrod. (zlp)