Karben. Die Beton-Lärmschutzwand in Kloppenheim hat für reichlich Verärgerung in der Bevölkerung gesorgt. Nun droht in der Nähe ein ähnliches Bauwerk.
100 Meter lang soll die Wand werden, die das Berufsbildungswerk Südhessen (BBW) vom Lärm der Nordumgehung abschirmt. Das Bauwerk soll entlang der B3 führen und um die Ecke bis in die Straße Am Heroldsrain. An der Kreuzung, heute Anschluss für das BBW und den Toom-Markt an die B3, wird künftig die Nordumgehung auf die Bundesstraße stoßen.
Damit dürfte es dort viel lauter werden, weshalb das Gesetz Lärmschutz für die Schule und das Wohndorf der Ausbildungseinrichtung fordert. Gegen die Pläne des Landes hatte sich das BBW zunächst aufgelehnt und in einem Mediationsverfahren Zugeständnisse erreicht. „Es wird eine zusätzliche Fußgängerfurt entstehen“, erläutert Stadt-Sprecher Ekkehart Böing. Nicht nur vom nördlichen Heroldsrain-Gehweg werden Fußgänger künftig auf die Toom-Seite wechseln können, sondern auch vom südlichen. Auch setzte sich das BBW mit seinem Wunsch durch, dass die 100-Meter-Lärmschutzwand nicht begrünt wird. Einfacher geht die Stadt vor für den Lärmschutzwall für Groß-Karben: Der entsteht für 200000 Euro als Zugeständnis für die Anwohner, die im Gegenzug ihre Klage gegen die neue Straße fallen ließen. Baurecht soll demnächst ein Bebauungsplan schaffen. Das ist nur möglich, weil nicht in die Baugenehmigung für die Umgehung eingegriffen wird. Anders bei der nicht begrünten Lärmschutzwand: Dafür ist laut Böing ein ökologischer Ausgleich nötig. (den)
Der geänderte Planfeststellungsbeschluss für die Nordumgehung liegt im Rathaus öffentlich aus: vom 21. Oktober bis 1. November Mo und Di 7 bis 19 Uhr, Mi bis Fr 8 bis 12 Uhr.