Drahtesel abstellen, Akku anschließen, Schließfach zuklappen und Zeit in Bad Vilbels Innenstadt verbringen. In diesen simplen Schritten können die sogenannten Pedelecs, bei denen der Radfahrer von einem Elektroantrieb unterstützt wird, nun an der Ladestation am Bad Vilbeler Kurhaus kostenlos aufgeladen werden.
Bad Vilbel. „Wir schaffen mit der Ladestation unmittelbar an der kürzlich erweiterten Strecke des überregionalen Niddaradwegs beste Voraussetzungen für einen attraktiven Zwischenstopp in der Quellenstadt. Alle, die gerne mit der neuen Technologie unterwegs sind, erhalten nun einen Grund mehr, hier Rast zu machen“, zeigt sich Bad Vilbels Erster Stadtrat Jörg Frank überzeugt (CDU), nachdem die Ladestation für die modernen Zweiräder aufgebaut worden ist.
Entscheidend sind die inneren Werte des über zwei Meter hohen Stahlschranks: Drei durch Münzpfandschlösser gesicherte Fächer mit je zwei 230-Volt-Steckdosen und Platz für Helme sollen den Fahrern die Möglichkeit geben, den Akku ihrer Räder kostenlos zu laden und die dafür notwendige Zeit in der Innenstadt zu nutzen oder im Kurpark zu entspannen.
Radius wird erweitert
Pedelecs richten sich an verschiedenen Adressaten: Ältere Menschen, die mit der neuen Antriebstechnik plötzlich auch wieder weitere Strecke mit dem Rad zurücklegen können, oder körperlich Eingeschränkte, die gefürchtet hatten, etwa mit einer Prothese nie mehr Rad fahren zu können, seien froh für diese Möglichkeit. Auch andere, die ohne den Zwang, Berge alleine hochtreten zu müssen, ganz andere Radtouren planten, oder Anzugträger, die nicht verschwitzt ankommen wollten, seien dankbare Nutzer.
„Dies ist ein positives Signal, das hier mit dem Beginn der Infrastruktur für Pedelecs gesetzt wird, erweitert ein hier nachgeladener Akku doch den Radius in und um Bad Vilbel und die Region der südlichen Wetterau für Tagesausflüge und sonstige Touren erheblich“, so Bad Vilbels Radverkehrsbeaufragter, Joachim Brendel, der ergänzt, dass mit den vorgehaltenen Steckdosen eine praktikable Lösung gefunden sei, solange es noch keine einheitlichen Standards für Akkus und deren Ladegeräte gäbe. „Hier wird es hoffentlich in den nächsten Jahren Fortschritte geben, so dass dann eine Nachrüstung mit Universalladegeräten anzustreben wäre.“
Weitere sollen folgen
3611 Euro hat die erste Station gekostet, die nach erfolgreichem Probebetrieb Vorbild für weitere Stationen sein könnte.
„Das ist eine gute Investition in die Radverkehrsinfrastruktur. Der Dank gilt Claus-Günther Kunzmann vom Fachbereich Kultur, Timo Jehner von der Straßenverkehrsbehörde, Klaus Kniese vom Tiefbauamt und Klaus Rotter von den Stadtwerken, die die Realisierung vorangetrieben haben“, betonte Stadtrat Jörg Frank. (zlp)