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Kurs auf Wachstum genommen

Wohn- & Gewerbegebiet mit Platz für 250 Wohneinheiten und zwei Märkte

Während der Ausschusssitzung (von links): Bürgermeister Klaus Büttner, Städteplanerin Elisabeth Schade und Bauamtsleiter Thomas Keitel. Foto: Niehoff
Während der Ausschusssitzung (von links): Bürgermeister Klaus Büttner, Städteplanerin Elisabeth Schade und Bauamtsleiter Thomas Keitel. Foto: Niehoff

Mit einem elf Hektar großen Neubaugebiet im Dreieck Bischofsheimer Straße und der L 3008 will die Gemeinde wachsen. Wohnraum für zusätzliche 750 Bürger soll entstehen.

Niederdorfelden. 120 Grundstücke oder 123, je nach Planungsvariante, und auf 9000 Quadratmetern zwei Einzelhandelsgeschäfte – voraussichtlich ein Tengelmann- und ein DM-Drogeriemarkt mit jeweils bis zu 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen auf der letzten größeren zusammenhängenden Fläche der Gemeinde entstehen.

Bei der Wohnbebauung sind je nach Planungsvariante einmal sechs dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit jeweils neun Wohneinheiten (Variante eins) oder acht Häuser mit ähnlicher Aufteilung (Variante zwei) vorgesehen.

Sie sollen behindertengerecht gebaut werden und sich damit besonders gut für betreutes Wohnen eignen. Für den größten Teil des Areals sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, einzeln stehend oder als Reihenhäuser, vorgesehen. Nach Vorstellung der Gießener Städteplanerin und Architektin Elisabeth Schade sollen so 250 Wohneinheiten entstehen, wobei die Einzelgrundstücke bis zu einer Größe von 450 Quadratmeter ausfallen können. Schade präsentierte ihre Pläne den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschuss sowie einer Reihe interessierter Bürger. Die Planung befindet sich noch am Anfang. Der größte Unterschied zwischen den beiden Plänen ist die Anbindung an die Bischofsheimer Straße und die Verkehrsführung im Areal.

Verkehrsvarianten

Während Variante eins nur eine Zufahrt, und zwar in Form eines Kreisverkehrs auf derselben Höhe wie das gegenüberliegende Wohngebiet „Auf dem Hainspiel“ kennt, verfügt Variante zwei über eine zweite Ein- oder Ausfahrt zum Gewerbegebiet Berger Straße. Auch die Verkehrsführung im Wohngebiet ist bei Variante zwei mit zwei Ringverkehren besser gelöst als bei Variante eins, wo Stichstraßen zu den am Rande liegenden Grundstücken führen und dies zu Problemen mit der Müllabfuhr führen könnte.

In einem ersten Schritt hat das Planungsbüro bereits herausgefunden, dass die ehemalige Hausmülldeponie im Norden direkt an der Bundesbahn-Linie sich für eine Bebauung nicht eignet. Zwar sei der Untergrund aus behördlicher Sicht harmlos und schadfrei, jedoch biete der Boden zu wenig Halt für eine Bebauung. Deshalb schlägt die Architektin eine Begrünung der Fläche vor.

Rückzug ins Biotop

Erhalten bleiben soll auch das Biotop in der Mitte des Areals. „Weil dort der Steinkauz neben der Feldlerche und dem Girlitz brütet, soll diese Streuobst-Insel erhalten bleiben.“ Das Biotop könnte sich als Grünfläche mit Spielplatz zur naturbelassenen Rückzugszone entwickeln. Erste Überlegungen seien auch zum Schallschutz bereits durchgeführt worden.

Dazu können sich sowohl ein Wall entlang der L 3008 wie auch eine langgezogene Häuserreihe eignen. In einer Diskussion wurde entschieden, dem Gemeindevorstand den Auftrag zu erteilen, nun eine städtebauliche Kalkulation durchführen zu lassen, um mit verlässlichen Zahlen weitere Entscheidungen treffen zu können.