In der Ausstellung „Kaleidoskop“ präsentieren 16 Dozenten der örtlichen Kunstschule sich und ihre Werke erstmals gemeinsam in der Alten Mühle.
Bad Vilbel. Von ihrer künstlerischen Seite zeigen sich 15 Kursleiterinnen und ein Kursleiter des Kunstvereins Bad Vilbel in der Galerie der Alten Mühle. Eröffnet wurde die Premiere der Ausstellung „Kaleidoskop“ von Gitta Junge, der stellvertretenden Vorsitzenden des Kunstvereins Bad Vilbel. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Friedemann Kuhl und seiner Band.
Organisiert hat die Ausstellung Vorstandsmitglied Frauke Breuer: „Kaleidoskop lautet der Titel unserer ersten gemeinsamen Kursleiterausstellung. Das aus dem griechischen stammende Wort steht für ,schöne Formen sehen’“. Drehe man das optische Instrument Kaleidoskop, formierten sich beim Durchsehen viele kleine bunte Steinchen zu einem Muster. „Dieser Titel passt in zweifacher Hinsicht zu unserem Ausstellungsprojekt“, sagt Kunstpädagogin Breuer. Einmal gehe es um das „Sehen von schönen Formen“, welche die Künstler mit ihren ausgestellten Werken zeigten.
Gemeinsames Bild
Zum anderen fügten die Lehrenden der Kunstschule erstmals ihre eignen Werke wie „viele kleine bunte Steinchen, die ein gemeinsames Bild ergeben“ zusammen. Die Ausstellung zeige, dass auch die Lehrkräfte tolle Künstler sind. Zu sehen sind von Beatrice Anlauff Up-Cycling-Objekte, Collagen und Skulpturen aus Stein von Frauke Breuer Druckgrafiken und Fotografien, von Tanja Didden Filzobjekte und von Monika Funk Figurenplastiken. Die Malerinnen Kerry Spassow, Nicole Wächtler, Ingrid Strohkark und Susanne Winter zeigen ihre teils großformatigen Werke in Acryl, Pastell oder Öl. Dorothea Gräbner zeigt ihr Tür-Objekt „Sprung“, Studentin Julia Hummer experimentelle Fotografien, Maya Onodera Origami-Kunstwerke in 3D und Papierobjekte, Karin Ostendorf Keramiken und Tonobjekte, die sie in drei verschiedenen Techniken herstellte. Christof Paul zeigt seine zwei kleinen und eine große Skulptur aus Holz und Fotografien durch Glaslinsen. Von Ulrike Sengpiel zu sehen sind Lithografien und Tiefdrucke, Helma Steppan zeigt ebenfalls Tiefdrucke und Radierungen.
Studentin Wiebke Struck zeigt Objektkunst, indem sie Landkarten auf Dämmstoffplatten übertrug. Die Vielzahl der künstlerischen Techniken drücke die Vielfältigkeit des Kursprogramms der Kunstschule, die keine Regelschule mit bestimmten Lehrvorgaben sei, aus. Die Bandbreite der Techniken der gezeigten Werke reicht von Malerei, Holzskulpturen, Plastiken, Tonobjekte über Lithografie, Tief- und Hochdruck bis zu Fotografie, Origami, Steinskulpturen, Papier- und Filzobjekten. Die vier Acryl-Bilder von Nicole Wächtler zeigen Strandszenen und Meeresblicke, hinter ihrem patentierten Rollibro „Klein & Groß“ verbirgt sich „ein rollendes Buch“ zum Ansehen, Aufstellen, Knobeln und Entdecken für die gesamte Familie.
Ingrid Strohkark zeigt leuchtende Stillleben und den „Sommer 2014“, den sie in knackigem Obst einfing, außerdem ihr mit Bárbara Gutiérrez zusammen liebevoll gestaltetes Kinderbilderbuch „Dein Schutzengel stellt sich vor“.
Zwei Seiten einer Tür
Zu den spektakulärsten Kunstwerken gehört Dorothea Gräbners Tür-Objekt „Sprung“. „Da Bilder, die Dinge sind, ihre Rückseite schamhaft an die Wand drücken, kam ich in den 1990er Jahren auf Türen“, berichtet die Künstlerin. Öffne sie ein Türblatt, dann gewähre die Tür einerseits Einblick in sein Inneres aus Pappe, Presspappe oder Sperrholz.
Zum anderen eröffneten die „Löcher“ Aus- und Durchblicke. „Mich interessiert der Augenblick der alles ändert.“ Manchmal zitiere sie beim Bemalen der Türblätter auch die beim Sägen mit einer Stichsäge entstandenen Formen. Die Motive auf beiden Seiten der Tür und des Ausschnitts sind dabei immer aufeinander bezogen, sie erlangten durch den Moment des Aussägens eine Beziehung zueinander. Alle Kunstwerke die in der Ausstellung gezeigt werden stehen auch zum Verkauf.