Der Stromhändler „Flexstrom“ hat Insolvenz angemeldet, auch für die beiden Tochterunternehmen OptimalGrün und Löwenzahn Energie. Davon betroffen sind auch Stromkunden aus Bad Vilbel.
Berlin/Bad Vilbel. Die Unternehmensgruppe versorgt eigenen Angaben zufolge derzeit mehr als 500000 Kunden in Deutschland. Die Gaskunden könnten glimpflich davonkommen, denn die Gastochter Flexgas soll von einem Investor fortgeführt werden, heißt es.
Flexstrom hatte erklärt, Grund für die Insolvenz sei „vor allem die schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden“. Mit rund 100 Millionen Euro seien Kunden im Rückstand. Als weiteren Grund für die Pleite nannte Flexstrom den harten Winter. Kunden zahlten nur ihre normalen Abschläge. Gleichzeitig müsse Flexstrom mehr Energie einkaufen und gehe dafür in Vorleistung.
„Die Flexstrom-Pleite war schon vor Monaten im ,Blättchen’angesagt. Die Vilbeler Kunden sind schon seit Jahren immer wieder vor den Bauchläden mit Vorauszahlung oder Festmengen gewarnt worden. Daher sind von der Pleite nur 51 Stromkunden und 27 Gaskunden betroffen, die offenbar das ,Blättchen’ nicht gelesen haben. Damit liegt die Opferzahl in Bad Vilbel um ein Vielfaches unter dem Bundesdurchschnitt, wie schon bei der Teldafaxpleite. Die Vilbeler sind schlauer!“, kommentierte Klaus Minkel von den Stadtwerken.
Die Kunden der Flexstrom-Unternehmensgruppe werden trotz der Insolvenz nicht plötzlich im Dunkeln sitzen. Zunächst entscheidet der Insolvenzverwalter, ob und unter welchen Bedingungen die Geschäfte des Energieversorgers weitergeführt werden. Wenn Flexstrom dann tatsächlich nicht mehr liefern kann, und erst dann, fallen die Stromkunden laut Verbraucherzentrale automatisch in die sogenannte „Ersatzversorgung“ Sie erhalten den Strom dann vom örtlichen Grundversorger, in Bad Vilbel wären das die Stadtwerke. (sam)