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Kultur des Lesens – Buchmesse als Treffpunkt für Leser, Autoren, Verleger und Illustratoren

Autoren aus 41 lokalen und regionalen Verlagen präsen- tierten, verstärkt durch Kollegen aus ganz Deutschland, am Wochenende ihre Werke auf der Main-Kinzig- Buchmesse in Nidderau.

Nidderau. An den Ständen in der Windecker Willi-Salzmann-Halle und in den Gesprächen drehte sich alles um das Medium Buch und die Lese-Kultur. Untereinander nutzten die Autoren das überschaubare Treffen für Kontakte und zum Informationsaustausch. Die literarische Bandbreite war für junge wie erwachsene Leser breit gestreut.

Ultimativer Treffpunkt für alle Westernfans war etwa der Stand von Alfred Wallon. Der Marburger ist seit Juli 2006 Mitglied bei den „Western Writers of America“. „Ich bin der einzige deutsche Autor, der Western übersetzt“, sagte der 56-Jährige. Er gehört seit den 1980er Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Autoren von Heftromanen. „Ich habe Bücher in den verschiedensten Genres geschrieben, doch meine Liebe gehört dem Westernroman.“ In seinen spannenden, historisch recherchierten Romanen verknüpft er die Weite des amerikanischen Kontinents mit dem rauen und gefählichen Leben mutiger Pioniere und Indianer, die sich gegen neue Siedler zur Wehr setzten. „Ab Mai werden elf meiner Abenteuerromane über den Wilden Westen als eBooks erscheinen“, kündigte der Autor an.

Einen Koffer voller Bücherschnüre für Bastel-Sets und zur Präsentation, Malvorlagen und gereimte Kinderbücher hatte Anke Müller vom findig Verlag aus Neuberg mit nach Windecken gebracht. Angeregt zu diesem Produkt hatte sie Tochter Maria Müller. Die Kommunikationsdesignerin entdeckte die praktische Idee für viele Zwecke auf einem Markt für Einheimische in Rio de Janeiro. Und importierte sie fürs Familienunternehmen. Im Sortiment haben sie und ihre Mutter Anke, eine ehemalige Schulbuch-Redakteurin, Kinderbücher in Reim- und in Prosa-Form, im Mini- und Maxiformat.

Alle findig-Kinderbücher sind getreu dem Motto „Grün lesen“ umweltverträglich gedruckt. „Unsere Bücher sind auf FSC-Ökopapier mit Farben auf Pflanzenölbasis in der Region gedruckt.“ Zu den greimten Geschichten gehören Titel wie „Hexe Henriette und der wilde Staubsauger“, „Heckmeck am Piratendeck“, „Ali Bassimm und der Tiger“ oder „Der Wundertrank“, der die Geschichte eines Drachen erzählt, der kein Feuer mehr spucken kann.

Alle findig-Bücher haben einen weißen Rahmen und ein handgezeichneteS Cover. Im Einband sind Bildelemente der jeweiligen Geschichte abgedruckt und auf der Rückseite ein kurzer Reim, der Lust aufs Lesen und Betrachten macht.

Die Düsseldorfer Autorin Karin Alette schreibt Lyrik und Prosa für große und kleine Leser. In den Geschichten ihrer Kinderbücher für Neun- und Zehnjährige stellt und beantwortet sie philospophische Fragen über das Leben, die Zeit oder die Arbeit. Auf der Buchmesse Main-Kinzig präsentierte sie unter anderem ihren neuen Jugendroman „Pascal flüchtet“.

Auch Wilhelm Riedel aus Groß-Zimmern schreibt Gedichte und sozialphilosophische Romane wie „Das griechische Mädchen“. „Ich verbinde in meinen Romanen oft Wissenschaft mit Poesie“, berichtete der Darmstädter. Gleich nebenan auf der Bühne hatte „LiberAles – Der Verlag mit der Grasmücke“ aus Altenstadt seinen Stand. Medienkauffrau und Verlegerin Constanze Grasmück präsentierte Lebensgeschichten, die berühren wie „Marias Vermächtnis – Das Evangelium nach Maria“ von Constantin da Sylvia oder „Frei sein – mein erfüllter Traum“, indem Autorin Karin Stöber den ungewöhnlichen Lebensweg einer tapferen Frau schildert. Neue Impulse wollen ihren Lesern die Grasmück-Autoren Edelgard Fischer mit „Angekommen – mein steiniger Weg ins Leben“ und Christin Canis mit „Vom Triumph des Verzeihens“ vermitteln.

Mit zahlreichen Buchveröffentlichungen punktete das „Archiv Frauenleben im Main-Kinzig-Kreis e. V.“ bei den Messebesuchern. Renate Holzapfel präsentierte Titel wie „Frauen machen sich auf den Weg. Eine Dokumentation zur Geschichte der Frauen in Maintal“, „Künste, Kämpfe, Kompetenzen – Frauen einer Region“ oder „Blauer Dunst und flinke Finger. Der Tabak und die Zigarrenmenschen an Main und Kinzig“. Neu dabei hatte sie „Eine Spurensuche: Auswanderinnen nach Übersee 1945 – 1985“. In ihm beschreibt sie 15 Lebensgeschichten von Frauen aus Wächtersbach.