Karben. Die Hessenliga-Fußballer des KSV Klein-Karben haben den Schock des späten Ausgleichstreffers beim 2:2 gegen Germania Ober-Roden vom Mittwoch weggesteckt und sich mit einem 3:0 (2:0) bei der Zweiten Mannschaft des KSV Hessen Kassel drei wichtige Punkte gesichert.
„Mann des Spiels“ war Salvatore Bari, der sich mit seinen beiden Treffern (14. und 61.) an die Spitze der Torjägerliste setzte. Der vom Verbandsligisten Viktoria Griesheim im Sommer zu den Wetterauern gekommene Stürmer war in seiner ersten Hessenliga-Saison bis jetzt bereits zwölf Mal erfolgreich. Das zwischenzeitliche 2:0 erzielte Salih Yasaroglu (40.).
„Ich habe ihn nur einmal im Training gesehen und sofort gewusst, dass ich ihn haben will. Zum Glück hat er eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Coach Amir Mustafic über Bari, den er noch längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten sieht: „Er kann sich aus meiner Sicht noch viel, viel weiter entwickeln, er muss nur weiter an sich arbeiten.“
Mustafic war aber nicht nur mit dem Torjäger zufrieden: „Das war unser bestes oder mindestens zweitbestes Spiel in dieser Saison. Wir waren spielerisch, kämpferisch und läuferisch den entscheidenden Tick besser als am Mittwoch und haben diesmal unsere Führung konsequent ausgebaut.“
Anders als gegen Ober-Roden spielte Klein-Karben diesmal von Anfang bis Ende souverän auf und beeindruckte die zuletzt etwas stärker eingeschätzten Nordhessen mit seiner Ballsicherheit. Der am Mittwoch noch arg geknickt wirkende Mustafic war jedenfalls vollauf versöhnt: „Ich war schon böse, aber nicht verzweifelt. Ich weiß ja, was meine Mannschaft kann.“
Beim Heimspiel gegen Germania Ober-Roden hatte der KSV unter der Woche in der dritten Nachspielminute sich noch ein Tor zum 2:2-Endstand eingefangen. Ehe die Gastgeber sich da auf die Spielweise des Gegners eingestellt hatten, lagen sie bereits zurück. Dabei hatten die Klein-Karbener noch Glück, dass ihr starker Torhüter Robert Cue gegen die jeweils in halblinker Position in Szene gesetzten Marco Toch (6.) und Manuel Do Vale Lopez (8.) prächtig reagierte. Als es die Rödermarker dann einmal über halbrechts probierten, konnte auch der Schlussmann das 0:1 nicht mehr verhindern. Gegen den allein auf ihn zu stürmenden Toch konnte er zwar zunächst retten, der Ball prallte dem auffälligsten Feldspieler aber wieder vor die Füße. Toch hatte dann keine Mühe mehr ins leere Tor zu treffen (14.).
Einmal in Rückstand wurde Klein-Karben lebendiger und kam durch einen Torwartfehler von Ober-Rodens Christoph Knauf zum Ausgleich. Der Keeper ließ den Ball nach einem Freistoß aus 25 Metern von Florian Decise nach vorne abprallen und Selim Aljusevic staubte zum 1:1 ab (24.). Sechs Minuten später rettete Dirk Berresheim nach einer Flanke von Salih Yasaroglu für den schon geschlagenen Knauf per Kopf vor dem aufgerückten Außenverteidiger Marc Klopp. Und keine 120 Sekunden darauf parierte Knauf nach einer Direktabnahme von Klopp von der Strafraumgrenze prächtig. Erst Sekunden vor der Pause trat Ober-Roden noch einmal offensiv in Erscheinung, als ein Gewaltschuss von Toch knapp am Pfosten des Karbener Gehäuses vorbeistrich.
Im zweiten Abschnitt war Klein-Karben von Anfang an das bessere Team. Erst verzog Angreifer Salvatore Bari nach einem schönen Dribbling aus 16 Metern (50.), dann erzielte Aljusevic nach einer starken Aktion von Decise mit einem platzierten Direktschuss in die Torecke seinen zweiten Treffer (62.). Von Ober-Roden war in dieser Phase nicht mehr viel zu sehen. Der sich immer wieder in die Angriffe einschaltende Klopp verpasste bei einem schnellen Konter das mögliche 3:1 (70.), das auch danach mehrfach in der Luft lag.
In der Schlussphase wurde es dann aber doch wieder eng. Und wieder bewahrte Robert Cue sein Team zunächst vor einem Gegentreffer – diesmal mit einer besonders spektakulären Parade gegen den nach einer Kopfballvorlage von Horst Ruß wieder einmal allein auf ihn zustürmenden Toch, dessen Heber er im Herauslaufen abfing (81.). In der dritten Minute der Nachspielzeit traf der ehemalige Klein-Karbener Horst Ruß mit einem Schlenzer zu dem aus Sicht der Gastgeber bitteren 2:2. (rst)