Karben. Fleißig sind die Bauarbeiter derzeit am Haus Nidda und am Neubau daneben tätig. Das eine Haus wird neu isoliert und frisch eingedeckt, das andere isoliert und neu verputzt. 85 000 Euro investiert der KSV Klein-Karben.
Weiter werden die Arbeiten jedoch zunächst nicht gehen. Mit 23 zu 21 Stimmen lehnten die Mitglieder in einer Sondersitzung das Projekt ab, im Zuge der Dachsanierung des Vereinshauses auch eine Solaranlage zu installieren.
80 000 Euro sollte das kosten, hatten der Vorstand und Kai Grunenberg aus dem Ehrenrat vorgeschlagen. Dafür hatte die Vereinsspitze bereits eine Urkunde in Wiesbaden erhalten. Bei der Sitzung vor einigen Tagen kam es dann aber anders.
„Die Mitglieder waren sehr stark an Details interessiert, auf die wir nicht genügend Antworten geben konnten“, räumt Jörg K. Wulf ein, Vorsitzender von Karbens größtem Verein. „Ein Teil der Mitglieder hat das Risiko als zu hoch angesehen.“
Zu sehr steckte ihnen wohl in den Knochen, dass der KSV erst vor einem Jahr beinahe am Streit über 100 000 Euro Schulden der Fußballabteilung beim Gesamtverein zerbrochen war. „Da war man nicht bereit, nun mit links über 80 000 Euro zu entscheiden“, sagt Wulf. Dennoch ist der Vorstand nicht sauer über die Entscheidung. „Natürlich nicht“, sagt Wulf, „es ist doch eine Mehrheitsentscheidung.“ Just am Tag der Sitzung war aber auch die Notwendigkeit zur Eile obsolet geworden: Stunden, bevor die Mitglieder zusammenkamen, war die Regelung, wonach Solaranlagen ab dem 1. Juli weniger stark gefördert werden, gestrichen worden. „Dadurch gab es auch den Entscheidungsdruck nicht mehr“, erklärt Wulf. So sei es fast ein Konsens gewesen, das Projekt abzulehnen, sich aber vom Vorstand ein neues Konzept vorlegen zu lassen.
Ohne den Termindruck könne der Vorstand nun „noch ein paar Hausaufgaben machen“, kündigt der Vereinschef an. Die KSV-Oberen hatten den Mitgliedern beispielsweise zunächst keine Antwort auf Fragen nach der Höhe von Versicherungsprämien und Rücklagen für Reparaturen geben können.
Ende August möchte der Vorstand den Mitgliedern das Solarprojekt erneut und erfolgreich schmackhaft machen. Wie es dann aussieht, sei völlig offen. „Wir denken in alle Richtungen“, sagt Jörg K. Wulf.
Am liebsten würde es der KSV gern weiter in eigener Regie stemmen, diskutiert aber auch mit möglichen Partnern wie der Stadt. Denn neben dem Vereinshaus steht ein weiteres Gebäude, das noch mehr Dachfläche für eine noch größere Solaranlage böte: die Tennishalle. (den)