Karben. Der KSV Klein-Karben ist mit einem 4:2 gegen Hessen Kassel II dem Klassenerhalt in der Hessenliga einen großen Schritt näher gekommen. Die Nordhessen dagegen sind jetzt Tabellenvorletzter. Dass es sein Team nach einer 3:0-Führung noch einmal spannend machte, indem es dem schwachen Gegner zwei Tore gestattete, gefiel Klein-Karbens Trainer Amir Mustafic natürlich nicht. „Da konnte man mal wieder sehen, was alles möglich ist, wenn man einen Tick weniger tut“, sagte der Coach, der wegen einer Sperre selbst nicht mittun konnte.
Die Enttäuschung bei Kassels Trainer Michael Gibhardt war aber ungleich größer. „Der unbedingte Wille und die nötige Leidenschaft waren nicht erkennbar“, sagte er nach der 14. Niederlage, die sein Team dem Abstieg wieder ein Stück näher brachte. Wieso seine Mannschaft so wenig investierte, war ihm ein Rätsel: „Letzte Woche haben wir mit viel Aufwand ein 3:2 erkämpft, heute war nichts mehr davon zu sehen. Wir haben dem Gegner allen Raum gelassen und sind erst in der letzten Viertelstunde aufgewacht, weil sich Klein-Karben zu weit zurückgezogen hat.“
Tatsächlich waren die Gastgeber von Anfang an das tonangebende Team. In der 16. Minute verhinderte Kassels Kapitän Thorsten Hirdes das 0:1, indem er den Ball nach einem Heber von Salvatore Bari mit einer akrobatischen Grätsche gerade noch von der Linie kratzte. Dabei knallte er auf den Rücken und das Spiel war für ihn beendet. In der 42. Minute bereitete Bari das 1:0 durch Florian Decise vor, wobei er Dawid und Stadel wie Slalomstangen stehen ließ. Das 2:0 erzielte Jens Paetzold per Foulelfmeter, nachdem Philip Herbold den starken Selim Aljusevic gelegt hatte (52.). Und nach dem 3:0 durch Aljusevic (61.) schien die Partie gelaufen zu sein.
Doch es wurde noch einmal eng, weil Klein-Karben gleich mehrere Gänge zurückschaltete, weil Lukas Lenz quasi aus dem Nichts das 1:3 erzielte (73.), und weil Kenny Mulansky aus der Drehung zum 2:3 traf (81.). Kassel hatte danach zwar keine zwingende Torchance mehr, doch erst mit dem 4:2 durch Marc Klopp in der Nachspielzeit brachten die Gastgeber den Sieg endgültig unter Dach und Fach. Es war im zweiten Jahr Klopps erster Treffer für die Wetterauer überhaupt. (rst)