Karben. Am Freitag hat sich Fußball-Hessenligist KSV Klein-Karben von Trainer Dietmar „Atze“ Rompel getrennt. Fünf Tage zuvor hatte Abteilungsleiter Harald Wilke das noch ausgeschlossen.
Wohl schon vor dem Sturz auf einen Abstiegsplatz am 16. Oktober hatten die Verantwortlichen den längst ungeliebten Übungsleiter auf dem Kieker. Nach dem 2:4 gegen Vellmar hatte der Sportliche Leiter Peter Rübenach öffentlich Kritik am mentalen und körperlichen Zustand der Mannschaft geäußert. Trotzdem hatte er behauptet, er gehe davon aus, dass Rompel auch beim nächsten Spiel noch Trainer sein werde. Wilke hatte nach Rücksprache mit Vorstandskollegen am Tag darauf erklärt, man werde Rompel „nicht in den Rücken fallen“. Ein Trainerwechsel komme nicht in Frage.
Am Donnerstag hatte Rompel einen Richtungswechsel angekündigt. Er wolle nur noch die Spieler aufstellen, die sich im Abstiegskampf zerreißen würden. In der Winterpause müsse man sich dann zusammensetzen und überlegen, wie es weitergehe. Dass Wilke nun am Freitag zunächst mitteilte, man habe sich „in beiderseitigem Einvernehmen getrennt“, wollte dazu nicht so recht passen. Später räumte der Abteilungsleiter ein, der geschasste Coach habe mindestens bis zur Winterpause weitermachen wollen. Sein Bekenntnis pro Rompel vom Sonntag, so Wilke weiter, habe nur einen Grund gehabt: „Wir wollten Ruhe haben.“ Doch daraus sei nichts geworden: „Genau das Gegenteil ist passiert.“ Konkreter wollte der Chef der Klein-Karbener Fußballabteilung nicht werden.
Die Mannschaft wird jetzt zum wiederholten Mal von Peter Rübenach betreut, neuer Team-Manager ist Harald Zöll, der früher auch schon für kurze Zeit Sportlicher Leiter war.
Durch diesen Wechsel an der sportlichen Spitze konnte die Negativserie jedoch vorerst nicht gestoppt werden, denn der KSV verlor am Sonntag mit 2:3 bei Eintracht Stadtallendorf. Der neue Tabellendrittletzte der Hessenliga zeigte immerhin, dass er das Fußballspielen nicht gänzlich verlernt hat und ging durch Patrick Kraus (9.) und Andreas Baufeldt (41.) zweimal in Führung. Hodaj (27.), Monaco per Fallrückzieher (77.) und Ellerich (81.) sorgten mit ihren Treffern für den Erfolg der Gastgeber. „Die Tore für die Eintracht fielen nach der Pause aus dem Nichts“, meinte Rübenach. Hätte Emanuele Giuliana seine Großchance in der 52. Minute zum 3:1 genutzt, wäre die Partie vielleicht anders verlaufen. (rst)