Karben. Mitten in die schöne Ferienzeit platzt eine schreckliche Nachricht: Lehrerin Ena Becker-Franke, Urgestein der Karbener Kurt-Schumacher-Schule, ist nur wenige Tage nach ihrer Pensionierung gestorben.
Sie wollte nun ihre viele freie Zeit genießen, ins beschauliche Bad Homburg umziehen und ihren Nachfolgern an der Schule einen guten Start bereiten. Zu all dem kommt Ena Becker-Franke nicht mehr.
Die 61-Jährige starb vor wenigen Tagen an den Folgen einer inneren Blutung im Kopf. Das berichtet Schulleiter Franz Wild. „Bevor sie ihren Ruhestand genießen konnte.“ Der Rektor ist von der traurigen Nachricht mitgenommen. „Das ist tragisch und entsetzlich.“
Der Tod komme für die Schulgemeinde „vollkommen unerwartet“. Denn gerade erst hatte sich Ena Becker-Franke aus dem aktiven Dienst in der Schule verabschiedet. Ihr gesamtes Berufsleben verbrachte sie fast 39 Jahre lang an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS). „Nächstes Jahr hätte sie ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert“, seufzt Franz Wild.
Jahrelang hatte Ena Becker-Franke zuletzt als Leiterin des Realschulzweigs der Schule mit 1400 Schüler gearbeitet. Als die KSS von der Mittelpunktschule zur kooperativen Gesamtschule erweitert wurde, gestaltete sie diesen Wechsel entscheidend mit, berichtet der Schulleiter. 18 Jahre lang wirkte Ena Becker-Franke außerdem als Vorsitzende des Personalrats im Sinn ihrer Kollegen.
Sowohl für die Schule wie auch ihre Angehörigen platze der plötzliche Tod mitten in die Umbruchsphasen. Denn mit ihrem Mann gemeinsam wollte sie nun die viele freie Zeit genießen.
Gleichzeitig war sie in „ihrer“ Schule weiterhin präsent: „In den ersten Ferientagen war sie noch regelmäßig da für die Übergabe“, berichtet Franz Wild. Silvia Schrag und Daniel Dietz haben ihre Aufgaben in der Leitung des Realschulzweigs bereits übernommen.
Zeitlebens lebte die gebürtige Frankfurterin in ihrer Heimatstadt. Obwohl verheiratet, blieb sie allerdings kinderlos. An der Kurt-Schumacher-Schule unterrichtete Ena Becker-Franke Englisch und – auf Basis ihres Sozialkunde-Studiums“ – auch „Powi“, Politik und Wirtschaft. Allerdings wurde sie auch in Mangelfächern wie Geschichte, Erdkunde, Kunst, Werken, Arbeitslehre und Physik eingesetzt. Das brachte sich die Autodidaktin selbst bei.
Ihre große Passion war die Kosmetik. Auch die brachte die engagierte Lehrerin mühelos im Schulalltag unter: Von ihr lernten die Schüler alles über Inhaltsstoffe und die Herstellung von Cremes, Seifen und Lotionen. (den)