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Kritik an Alkoholexzessen – Polizei: Absprachen bei Straßenfesten nicht eingehalten

Jürgen Werner. Foto: den
Jürgen Werner. Foto: den

Karben. Über Alkoholexzesse bei großen Festen in Karben ist die Polizei wenig begeistert. Das hat der Bad Vilbeler Polizeichef Jürgen Werner bei einem Besuch im Ortsbeirat Klein-Karben klar gemacht. Konkret sind die Ordnungshüter über das Geschehen beim Weihnachtsmarkt und beim Klein-Kärber Markt unglücklich.

Er sei beispielsweise „enttäuscht, dass es nicht mehr viel zu tun hat mit Weihnachtsmarkt“, sagt Jürgen Werner. Nahezu ausschließlich gehe es um essen und trinken – und die Folgen des Trinkens beschäftigten die Ordnungshüter im Nachgang erheblich. „Wir können als Polizei nicht alles leisten“, beklagt er einen hohen Aufwand für dieses Fest. Gleiches gelte für den Klein-Kärber Markt – und hier zeigt Werner auch ganz ausdrücklich auf die Vereine. Mit diesen sei im Vorfeld des vorjährigen Marktes klar das Thema Jugendschutz besprochen worden. „Dann müssen die Absprachen aber auch eingehalten werden“, sagt Jürgen Werner.

Gerne sei die Polizei Ansprechpartner im Vorfeld solcher Veranstaltungen, um präventiv tätig zu werden. Dies habe beispielsweise gut funktioniert was das Sicherheitskonzept für den Klein-Kärber Markt betreffe. Das sei aber auch höchste Eisenbahn gewesen: „Manchmal sehr blauäugig“ gingen Veranstalter an große Ereignisse heran. „Da wird dann einfach so eine FFH-Bühne bestellt, ohne sich Gedanken über die Sicherheit zu machen.“ 2014 hatten Tausende in der Rathausstraße eine HR3-Discoparty gefeiert.

Über die Sicherheitslage in Karbens größtem Stadtteil ist Jürgen Werner aber hochzufrieden. Zwar steige aktuell die Zahl der Wohnungseinbrüche an. Doch seien Straftaten rückläufig. Sachbeschädigungen, Rauschgift- oder Gewaltdelikte, Autodiebstähle oder -aufbrüche gebe es gar nicht. „Bei Ihnen scheint alles harmonisch zu sein.“ Der Grund: „Gute Nachbarschaft und gutes Vereinsleben zahlen sich über die Jahre aus“, sagt der Polizeichef. Auch funktioniere das „Netz der Sicherheit“ aus Polizei, Stadtpolizei, Feuerwehr und Freiwilligem Polizeidienst. Wichtig sei nun, bei der Prävention nicht nachzulassen und etwa Bürger aufzuklären darüber, wie sie Wohnungseinbrüche verhindern können. (den)