Bad Vilbel. Mit der Verpflichtung des Schauspielers Felix von Manteuffel sowie der drei Schriftsteller Andreas Meier, Jan Seghers und Andreas Franz sind auch die letzten Leerstellen auf dem Spielplan der kommenden Burgfestspiele gefüllt. Dabei wollte es der Zufall, dass die vier jeweils direkte persönliche Bezüge zur Rhein-Main-Region haben: von Manteuffel und Seghers leben seit Jahren in Frankfurt, der in Bad Nauheim geborene Andreas Maier ebenfalls seit einiger Zeit und Andreas Franz wohnt mit seiner Familie in Hattersheim.
Der vielseitige Felix von Manteuffel ist nicht nur als Theaterdarsteller – seit Jahren immer wieder am Schauspiel Frankfurt in tragenden Rollen – viel beschäftigt, sondern auch bei Film und Fernsehproduktionen sowie als Sprecher von Hörbüchern. In dieser Funktion wird er am Sonntag, 13. Juni, um 11 Uhr in der Vilbeler Burg aus Reinhard Kaisers Neuübersetzung von Grimmelshausens „Simplicissimus Teutsch“ zu hören sein. Bei der Lesung dieses barocken Schelmenromans – von Thomas Mann als „Erzählwerk von unwillkürlichster Großartigkeit, bunt, wild, roh, amüsant, verliebt und verlumpt“ gepriesen – zieht Felix von Manteuffel als kongenialer Sprecher alle Register, vom derben Schwankton bis hin zum Geflüster der Entsagung.
Lokales Krimifieber in der Vilbeler Burg entfachen Jan Seghers und Andreas Franz mit ihren Matinee-Auftritten – „zumindest, wenn wir Frankfurt und Offenbach mal temporär als kriminellen Vorhof zu Bad Vilbel betrachten“, wie Ruth Schröfel vom Festspielbüro formuliert. Jan Seghers stellt am 20. Juni sein aktuelles Buch „Die Akte Rosenherz“ vor, mit dem er ganz bewusst an den wohl berühmtesten Mordfall der Frankfurter Kriminalgeschichte anknüpft – an den Mord an der „Lebedame“ Rosemarie Nitribitt. Bei Seghers wird der Fall von 1966 vierzig Jahre später noch einmal gegen den Willen mächtiger Gegner aufgerollt.
„Eisige Nähe“ wird Krimiautor Andreas Franz wohl bei seinem Besuch in der Burg am 1. August nicht verbreiten, aber wohl verständlich machen, warum er diesen Titel für sein neues Buch gewählt hat. Es geht dabei um Giftmorde und rätselhafte DNA-Spuren.
Mit Andreas Maier ist am Sonntag, 15. August, ein waschechter Wetterauer zu Gast im historischen Gemäuer der Quellenstadt. Er hat bereits vor Jahren als Newcomer in der Literaturszene seinen Roman „Wäldchestag“ hier vorgestellt und wird nun aus dem Roman „Sanssouci“ und dem Kolumnenbuch „Onkel J“ lesen. Während „Sanssouci“ in Ostdeutschland spielt, führe der Autor mit „Onkel J“ wieder „umstandslos in die Wetterauer Welt aus Familie, Fußball, Apfelwein, Kneipenfreuden und -nöten“. (hir)
Die Matineen beginnen sonntags immer um 11 Uhr. Der komplette Spielplan ist zu finden unter www.kultur-bad-vilbel.de. Eintrittskarten sind erhältlich im Festspielbüro, Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455.