Schöneck. Viele Verkehrsunfälle, teils gar mit tödlichem Ausgang, ereignen sich auf dem knapp einen Kilometer langen Straßenstück zwischen Kilianstädten und Büdesheim – vor allem im Kreuzungsbereich, kurz vor dem Ortseingang von Büdesheim, wo die Kilianstädter Straße in die Kreisstraße 853 einmündet. Autofahrer, Motorradfahrer und Fußgänger sind gleichermaßen in die Unfälle verwickelt. Deshalb taucht nach jedem dieser Unfälle immer wieder dieselbe Frage auf: Wann endlich wird eine Ampel oder ein Zebrastreifen den Fußgängern den Übergang über die Kreisstraße erleichtern? Und wann werden Maßnahmen ergriffen, damit die Raserei in diesem Bereich endlich aufhört?
Zuletzt meldeten sich nun die Angehörigen einer älteren Dame zu Wort, die am 30. Juli, vom nahe gelegenen Friedhof kommend, beim Überqueren der K 853 von einer wahrscheinlich zu schnell fahrenden Autofahrerin erfasst und tödlich verletzt wurde. Sie fordern eine Ampelanlage in diesem Kreuzungsbereich, um Fußgängern, wegen des nahen Friedhofs meist älteren Menschen, das sichere Überqueren der viel befahrenen Kreisstraße zu ermöglichen.
Doch bisher lehnte das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) in Gelnhausen dieses Anliegen immer ab. Für Ampelanlagen außerhalb geschlossener Ortschaft müssten besondere Gründe vorliegen, wie etwa ein vermehrter Fußgängerverkehr von mehr als 50 Personen pro Stunde oder ein Übergang auf einem typischen Schülerweg. Doch beide Merkmale sind an dieser Stelle nicht gegeben. Davon konnten sich Bürgermeister Ludger Stüve (SPD), die Vertreter des zuständigen ASV Gelnhausen und der Polizei bei einem Ortstermin überzeugen. „Während dieser Zeit hat im gesamten Kreuzungsbereich nicht ein einziger Fußgänger versucht, die Straße zu überqueren“, berichtete Stüve im Anschluss an den Ortstermin.
Trotzdem wurde beschlossen, schnellstmöglich nun den Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Das ASV will dafür die Straßenmarkierung – mehrere aufgemalte Querbalken auf der Straße vor dem Kreuzungsbereich – und die Beschilderung verbessern, beziehungsweise ergänzen. Dabei soll auch das Geschwindigkeitslimit vor der Kreuzung von bisher 80 auf 60 auf nunmehr 80, 70 und schließlich 50 Kilometer pro Stunde heruntergesetzt werden. Die Gemeinde will gleichzeitig hier eine Geschwindigkeitsanzeige installieren und erwägt die Verbreiterung der Mittelinsel für die Fußgängerüberquerung sowie die Neugestaltung der Bushaltestelle. Doch dafür muss die Gemeindevertretung zusätzliches Geld bereitstellen.
Auch über eine Radaranlage wurde diskutiert. Doch wurde dieser Vorschlag aus technischen Gründen fallengelassen. Denn auf der Bergseite der Straße liegt kein Strom. Und auf der anderen Straßenseite wären die Aufnahmen zum großen Teil durch das Gegenlicht der Sonne unbrauchbar. Trotzdem gehen alle Beteiligten an der Ortsbegehung davon aus, dass nach Fertigstellung aller beschlossenen Maßnahmen die Unglücksserie aufhören müsste.