Bad Vilbel / Bad Homburg. Neun der 18 Schulen, die von der Herbert-Quandt-Stiftung unter 40 Bewerbern für ihren dritten Wettbewerb zum „Trialog der Kulturen“ ausgewählt wurden, präsentierten am Freitag im Landratsamt Bad Homburg ihre Halbzeitergebnisse. Aus der Quellenstadt war das Georg-Büchner-Gymnasium dabei.
„Sehr beeindruckt“ zeigte sich Hochtaunus-Landrat Ulrich Krebs (CDU), nachdem er das unterschiedliche Herantasten der Schüler an dieses „wichtige, anspruchsvolle und schwierige Thema“ verfolgt hatte.
Weil das „Bewusstsein für die prägende und Identität stiftende Kraft der Religionen in unserer säkularisierten Gesellschaft weitgehend verloren gegangen“ ist, seien Vorgänge wie im Kosovo, die „ein Gemenge aus Religion, Nationalismus und blutiger Geschichte“ darstellen, für uns oft kaum nachzuvollziehen, stellte der Fachbereichsleiter Kultur im Hochtaunuskreis, Gregor Maier, fest. Umso wichtiger sei es, sich auf vielfältige Weise mit dem gewählten Thema „Europäische Identität und kultureller Pluralismus“ auseinanderzusetzen. Albrecht von Kalnein, Vorstand der Quandt-Stiftung, wies auf den Gegensatz von „verödenden Volkskirchen“ mit der Folge des „Verkaufs von Gotteshäusern“ bei uns und den „fanatischen Glaubenskämpfen“ andernorts hin. Es sei umso anerkennenswerter, wenn Schulen sich „trotz Last und Frust, sozialer Probleme und kultureller Regelungswut“ so eingehend damit auseinandersetzten.
Nach szenischen Darstellungen, Filmen, Postern, Erziehungskonzepten und der Frage: „Sollen muslimische Kindergartenkinder Ostereier färben?“ – die übrigens mit „Ja“ beantwortet wurde – waren die Bad Vilbeler an der Reihe.. Die türkischen Schattenspielfiguren Karagöz (Annika Pohland) und Hacivad (Johanna Hintermeier) sowie Simone Appel als dritte Schülerin wurden von den Müttern Swantje Sommer und Claudia Horn sowie den Lehrern Jürgen Stein, Silvia Agde-Becke, Hartmuth Schröder und Andreas Kienast begleitet.
Stein berichtete von den vielfältigen Trialog-Aktivitäten am Büchner-Gymnasium und von den Projekttagen, wo in einem der 65 Projekte mit dem Musikschul-Ensemble „Ascolta“ Klezmer-Musik einstudiert wurde, wobei nun drei Stücke eindrucksvoll vorgestellt wurden.