Kransberg. Usingen ist seit vergangenem Freitag um einen Faschingsverein, den Kransberger Narrenclub (KNC), reicher! Während die einen sicherlich noch an den Nachwehen der vergangenen Saison laborieren, wollen die Kransberger künftig nicht mehr auf Fasching verzichten, sondern diese alte Tradition pflegen und erneuern. In der Kampagne 2007/2008 gab’s in Kransberg nämlich keine Veranstaltung für Erwachsene. Das soll künftig anders werden. Deshalb fanden sich am Freitagabend 27 Interessierte zur Gründung einer Interessengemeinschaft im Bürgerhaus ein.
„Fasching hat in Kransberg eine lange Tradition“, sagte Wilfried Endlein, der erst die Moderation, dann den Vorsitz des Vereins übernahm. Bereits 1932 läutete die „Radfahrervereinigung 1925 Kransberg“ die fünfte Jahreszeit ein, die einen so genannten Saalfasching in den damaligen Räumen Maibach-Lauer-Rupp organisierte und sogar den Straßenkarneval in dem heutigen Usinger Stadtteil einführte. Dieser Umzug ging sogar bis ins benachbarte Pfaffenwiesbach.
„Früher gab es sogar einen ,Prinz Karneval“, dem man das närrische Zepter übergeben konnte“, sagte Endlein im Gespräch mit der TZ.
Von den ehemaligen „närrischen Hoheiten“ leben heute noch Ferdinand Schulz in Kransberg sowie Hans Becker, der allerdings inzwischen in Langenhain-Ziegenberg wohnt. „Uns ist es wichtig, diesen alten Brauch des Faschings wieder richtig aufleben zu lassen“, sagte Endlein und sprach den Versammelten damit wohl aus der Seele. Kransberg ohne Fasching? Völlig undenkbar für die Gewinner des „Dollen-Dorf-Wettbewerbs“ aus dem Jahre 2006.
Mit der Gründung des Kransberger Narrenclubs möchte der Verein nicht nur ein altes Brauchtum und Volksgut pflegen, sondern in erster Linie Generationen – vor allem in der Faschingszeit – zusammenbringen. In einer Vereinsstruktur organisiert, funktioniere das natürlich besser, als wenn Gruppen nur für sich am Werke sind. Und weil man in Kransberg auch schnell Nägel mit Köpfen macht, stellten sich Marion da Silva und Marion Schuhmann als stellvertretende Vorsitzende zur Verfügung, während Karin Hasselbächer und Ariane Kaiser-Krötz die Finanzen führen. Klaus Hofmann wählten die Versammelten als Schriftführer. Natürlich braucht eine echte Narrensitzung auch einen Sitzungspräsidenten – und den fanden die Anwesenden schließlich in Sascha Bastian, der bereits langjährige Erfahrung aus seiner Zeit in Niederreifenberg mitbringt. Nun laufen die weiteren Planungen auch schon auf Hochtouren, denn die Zeit bis zum 11. November ist natürlich für neuen Clubmitglieder äußerst kurz. Freuen können sich die Kransberger vor allem darauf, dass es eine Eröffnungsfeier geben wird sowie eine Sitzung und Kinderfasching.
Das nächste Treffen ist am Freitag, 29. Februar, im Bürgerhaus, um 20 Uhr. Für Fragen steht Wilfried Endlein unter der Telefonnummer 06081 – 66031 zur Verfügung.